"Wir wurden von der japanischen Regierung erpresst" Hamburg (ots) - Ex-Umweltminister aus der Karibik verurteilt Bestechungspolitik der japanischen Regierung im Vorfeld der internationalen Walfang-Konferenz Im Vorfeld der vom 20.-24. Mai in Japan stattfindenden Sitzung der Internationalen Walfang-Kommission (IWC) gerät die japanische Regierung unter schwere Kritik: Der ehemalige Umweltminister der Karibikinsel Dominica, Atherton Martin, bestätigt, dass sein Land von Japan "bestochen" wurde, damit es auf der IWC für die Wiederaufnahme des kommerziellen Walfangs stimmt: "Seit 1992 sammeln die Japaner bei den kleinen Inseln in der östlichen Karibik mit dem Köder Wirtschaftshilfe Stimmen, um eine Mehrheit für den kommerziellen Walfang in der IWC zu bekommen", sagt Martin in einem Gespräch mit Greenpeace. Dass die japanische Regierung die gleiche Taktik auch in Entwicklungsländern Afrikas und des Südpazifiks anwendet, belegt eine Studie, die Greenpeace heute vorgestellt hat. Titel: "Stimmenkauf - Die Strategie der japanischen Regierung zur Rückkehr zum Walfang großen Stils". "Im Falle von Dominica hat die japanische Regierung sieben Millionen US-Dollar für den Bau eines wirtschaftlich nutzlosen Fischereikomplexes zur Verfügung gestellt", sagt der Politiker aus Dominica. Die japanische Regierung habe angedroht, ihre Wirtschaftshilfen zu streichen, falls Dominica die Interessen Japans in der IWC nicht unterstützen würde. Martin: "Die Pro-Walfang-Politik Japans widerspricht den Interessen unseres Landes. Dominicas Tourismusbranche bietet Ausflüge zu Walen an, die sich an den Küsten der Insel aufhalten. Wenn wir die Wale nicht schützen, schaden wir unserer wirtschaftlichen Unabhängigkeit". Martin hat in der letzten Woche in Europa Ministerien mehrerer IWC-Länder besucht, um über die Stimmenkaufpolitik der japanischen Regierung zu berichten. Er war im Jahr 2000 wegen dieser Bestechungspolitik zurückgetreten. Die Greenpeace-Studie schildert im Detail, wie die "Scheckbuchdiplomatie" der japanischen Regierung funktioniert: Als Gegenleistung für Wirtschaftshilfen Japans treten Länder aus der Karibik, dem Südpazifik und neuerdings auch aus Afrika der IWC bei. Bei Abstimmungen in der IWC geben sie ihre Stimme für die japanischen Interessen und gegen den Walschutz ab. Die japanische Regierung hat für den Beitritt und die Unterstützung von nunmehr zehn Ländern über 330 Millionen US-Dollar ausgegeben. Durch den japanischen Stimmenkauf gerät das seit 1982 bestehende weltweite Fangverbot für Wale in Gefahr. Nur fünf Nationen in der IWC, darunter Japan und Norwegen, haben ein kommerzielles Interesse an der Jagd auf Wale. Die Pro-Walfang-Fraktion verfügt inzwischen jedoch über genügend Stimmen, um alle Vorschläge zum künftigen Walschutz abzuweisen. Mit einer einfachen Mehrheit kann die japanische Regierung so Beschlüsse in der IWC durchsetzen, die zum Beispiel zum Aufheben des Exportverbotes von Walfleisch aus Norwegen nach Japan führen würden. Das wäre der Startschuss für einen neuen Walfang und Walfleischhandel im großen Stil. ots Originaltext: Greenpeace Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6343 Achtung Redaktionen: Wir stellen Ihnen gerne die Stimmenkaufstudie und das Interview mit Atherton Martin zur Verfügung. Rückfragen bitte an Meeresexperten Thilo Maack unter 040-30618359 oder 0171-8780841 und Pressesprecherin Simone Miller unter 040-30618343 oder 0171-8706647. Internet: www.greenpeace/wale.de"Wir wurden von der japanischen Regierung erpresst" Hamburg (ots) - Ex-Umweltminister aus der Karibik verurteilt Bestechungspolitik der japanischen Regierung im Vorfeld der internationalen Walfang-Konferenz Im Vorfeld der vom 20.-24. Mai in Japan stattfindenden Sitzung der Internationalen Walfang-Kommission (IWC) gerät die japanische Regierung unter schwere Kritik: Der ehemalige Umweltminister der Karibikinsel Dominica, Atherton Martin, bestätigt, dass sein Land von Japan "bestochen" wurde, damit es auf der IWC für die Wiederaufnahme des kommerziellen Walfangs stimmt: "Seit 1992 sammeln die Japaner bei den kleinen Inseln in der östlichen Karibik mit dem Köder Wirtschaftshilfe Stimmen, um eine Mehrheit für den kommerziellen Walfang in der IWC zu bekommen", sagt Martin in einem Gespräch mit Greenpeace. Dass die japanische Regierung die gleiche Taktik auch in Entwicklungsländern Afrikas und des Südpazifiks anwendet, belegt eine Studie, die Greenpeace heute vorgestellt hat. Titel: "Stimmenkauf - Die Strategie der japanischen Regierung zur Rückkehr zum Walfang großen Stils". "Im Falle von Dominica hat die japanische Regierung sieben Millionen US-Dollar für den Bau eines wirtschaftlich nutzlosen Fischereikomplexes zur Verfügung gestellt", sagt der Politiker aus Dominica. Die japanische Regierung habe angedroht, ihre Wirtschaftshilfen zu streichen, falls Dominica die Interessen Japans in der IWC nicht unterstützen würde. Martin: "Die Pro-Walfang-Politik Japans widerspricht den Interessen unseres Landes. Dominicas Tourismusbranche bietet Ausflüge zu Walen an, die sich an den Küsten der Insel aufhalten. Wenn wir die Wale nicht schützen, schaden wir unserer wirtschaftlichen Unabhängigkeit". Martin hat in der letzten Woche in Europa Ministerien mehrerer IWC-Länder besucht, um über die Stimmenkaufpolitik der japanischen Regierung zu berichten. Er war im Jahr 2000 wegen dieser Bestechungspolitik zurückgetreten. Die Greenpeace-Studie schildert im Detail, wie die "Scheckbuchdiplomatie" der japanischen Regierung funktioniert: Als Gegenleistung für Wirtschaftshilfen Japans treten Länder aus der Karibik, dem Südpazifik und neuerdings auch aus Afrika der IWC bei. Bei Abstimmungen in der IWC geben sie ihre Stimme für die japanischen Interessen und gegen den Walschutz ab. Die japanische Regierung hat für den Beitritt und die Unterstützung von nunmehr zehn Ländern über 330 Millionen US-Dollar ausgegeben. Durch den japanischen Stimmenkauf gerät das seit 1982 bestehende weltweite Fangverbot für Wale in Gefahr. Nur fünf Nationen in der IWC, darunter Japan und Norwegen, haben ein kommerzielles Interesse an der Jagd auf Wale. Die Pro-Walfang-Fraktion verfügt inzwischen jedoch über genügend Stimmen, um alle Vorschläge zum künftigen Walschutz abzuweisen. Mit einer einfachen Mehrheit kann die japanische Regierung so Beschlüsse in der IWC durchsetzen, die zum Beispiel zum Aufheben des Exportverbotes von Walfleisch aus Norwegen nach Japan führen würden. Das wäre der Startschuss für einen neuen Walfang und Walfleischhandel im großen Stil. ots Originaltext: Greenpeace Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6343 Achtung Redaktionen: Wir stellen Ihnen gerne die Stimmenkaufstudie und das Interview mit Atherton Martin zur Verfügung. Rückfragen bitte an Meeresexperten Thilo Maack unter 040-30618359 oder 0171-8780841 und Pressesprecherin Simone Miller unter 040-30618343 oder 0171-8706647. Internet: www.greenpeace/wale.de