Klimawechsel birgt gesundheitliche Risiken insbesondere für Kinder / Kinderärzte warnen vor Anstieg von umweltbedingten Gesundheitsgefährdungen Berlin (ots) - Die aktuellen Flutkatastrophen nicht nur in Deutschland und Europa, sondern weltweit sind ein deutlicher Ausdruck der globalen Umweltveränderungen. Die weiteren Folgen einer zukünftigen Klimaveränderung sind allerdings nicht gleich auf den ersten Blick zu erkennen. Das Netzwerk Kindergesundheit und Umwelt fordert im Interesse der jüngsten Generation verstärkte Anstrengungen zum Klimaschutz, denn Kinder sind auch in Deutschland besonders gefährdet: - durch die Fluten treten weltweit Infektionserreger verstärkt auf, mit hohem Krankheits- und Sterblichkeitsrisiko insbesondere für Kinder, - durch die langfristigen Temperaturerhöhungen werden sich z.B. in Europa die Risikogebiete für die Lyme-Borreliose, eine durch Zecken übertragene schwere Infektionskrankheit, weiter ausbreiten. Die Rückkehr der Malaria nach Europa ist aufgrund der globalen Erwärmung denkbar. Kinder sind eine besondere Risikogruppe für diese Krankheiten. - der umweltbedingte weitere Anstieg der UV Strahlung erhöht das Risiko an Hautkrebs zu erkranken und führt zu veränderten Immunreaktionen, wodurch insbesondere die jüngste Generation gefährdet ist, - die globale Erwärmung führt zu einer Zunahme des Pollenfluges in Mitteleuropa, sowohl hinsichtlich der zeitlichen Dauer, als auch der Intensität. Damit stehen potentielle Auslöser für atopische Erkrankungen, wie Asthma bronchiale und Heuschnupfen, im Kindesalter länger und intensiver zur Verfügung. Generell können die Kinderärzte in Deutschland feststellen, dass sich das Krankheitsspektrum von Kindern in den letzten zwei Jahrzehnten auffallend verändert hat. Während früher auch bei uns die klassischen Infektionskrankheiten die Hauptrolle spielten, treten jetzt vermehrt umweltbezogene Erkrankungen in den Vordergrund. Es handelt sich dabei meistens um Systemerkrankungen z.B. des Psycho-Neuro-Immunsystems, die häufig mehrere Ursachen sowie Auslöser haben. So tragen Veränderungen des Lebensstils und der Umwelt zur eindeutig gesicherten Zunahme von Adipositas, Asthma, Allergien und Diabetes mellitus bei. Lärm, Bewegungsmangel, Unfälle, Verletzungen, Passivrauchbelastung und Genussgifte gefährden zusätzlich die Gesundheit der Kinder. Jetzt drohen durch die vorausgesagten Klimaveränderungen weitere Risiken. Im Rahmen der wissenschaftlichen Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin (GPA) am 30./31.802 in Berlin wird Frau Dr. med. Bettina Menne (www.who.it) am 31.8. ab 9.15 Uhr über Klimawechsel und Kindergesundheit referieren. Frau Dr. Menne leitet das Programm "Globaler Wechsel und Gesundheit" (Global Change and Health) beim Europäischen Zentrum für Umwelt und Gesundheit der WHO (European Centre for Environment and Health - ECEH) in Rom und ist eine weltweit anerkannte Expertin zum Thema Klimawandel und Gesundheit. Veranstalter der Pressekonferenz ist das Netzwerk Kindergesundheit und Umwelt (www.netzwerk-kindergesundheit.de), zu dem sich eine breite Koalition von Kinder- und Jugendorganisationen, Umweltverbänden, Eltern-Kind-Vereinigungen und umweltmedizinischen Gesellschaften zusammengeschlossen haben. Das Netzwerk fordert ein konsequent-präventives und damit enkeltaugliches Handeln für jede Kinder- und Jugendgeneration. Mit dem Begriff "Enkeltauglichkeit" soll der Begriff der "Nachhaltigkeit" plastisch und begreifbar werden. In der Kinderagenda für Gesundheit und Umwelt (www.kinder-agenda.de) hat das Netzwerk seine konkreten politischen Forderungen dokumentiert. Einladung zur Pressekonferenz Thema: Klimawechsel und Kindergesundheit Veranstalter: Netzwerk Kindergesundheit und Umwelt Ort/ Termin: Berlin, Samstag 31. August, 10.30 Uhr, ESTREL Convention Center Als Gesprächspartner stehen Ihnen zur Verfügung: Dr. med. Stephan Böse-O'Reilly, niedergelassener Kinderarzt und Umweltmediziner, München Dr. med. Thomas Lob-Corzilius, Kinderarzt und Umweltmediziner, Oberarzt am Kinderhospital Osnabrück Dr. med. Bettina Menne, Programme Global Change and Health, WHO European Centre for Environment and Health, Rom ots Originaltext: Ökologischer Ärztebund Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=42416 Weitere Informationen (am 30./31.8.02 über ESTREL Convention Center 030/6831-0): Erik Petersen Netzwerk Kindergesundheit und Umwelt c/o Ökologischer Ärztebund Fedelhören 88 28203 Bremen Tel. 0421/498 42 51 Fax: 0421/498 42 52 E-Mail: oekologischer.aerztebund@t-online.de Internet: www.oekologischer-aerztebund.de Literatur: BILGER & PETERSEN (2000): Kinder-Gesundheit / Umwelt-Krankheit, (Mabuse Verlag) Frankfurt KINDERUMWELT gGmbH & ROBERT-KOCH-INSTITUT (Hrsg.) (2001): Kinderumwelt und Gesundheit. Status-Defizite-Handlungsvorschläge, Berlin KOVATS R.S., HAINES A., STANWELL-SMITH R., MARTENS P., MENNE B., BERTOLLINI R. (1999): Climate change and health in Europe, British Medical Journal, 1999, 318: 1682-1685, No. 7199 NETZWERK KINDERGESUNDHEIT UND UMWELT (2001): Kind-Umwelt-Gesundheit: Aktivitäten von Nichtregierungsorganisationen, mit: Kinderagenda für Gesundheit und Umwelt 2001, Bremen, Bezug: Netzwerk Kindergesundheit WHO (2000): Climate change and human health: impact and adaptation, prepared by Kovats, R.S., Menne, B., McMichael, A.J., Corvalan, C., Bertollini, R., WHO, 48p., WHO/SDE/OEH/00.4Klimawechsel birgt gesundheitliche Risiken insbesondere für Kinder / Kinderärzte warnen vor Anstieg von umweltbedingten Gesundheitsgefährdungen Berlin (ots) - Die aktuellen Flutkatastrophen nicht nur in Deutschland und Europa, sondern weltweit sind ein deutlicher Ausdruck der globalen Umweltveränderungen. Die weiteren Folgen einer zukünftigen Klimaveränderung sind allerdings nicht gleich auf den ersten Blick zu erkennen. Das Netzwerk Kindergesundheit und Umwelt fordert im Interesse der jüngsten Generation verstärkte Anstrengungen zum Klimaschutz, denn Kinder sind auch in Deutschland besonders gefährdet: - durch die Fluten treten weltweit Infektionserreger verstärkt auf, mit hohem Krankheits- und Sterblichkeitsrisiko insbesondere für Kinder, - durch die langfristigen Temperaturerhöhungen werden sich z.B. in Europa die Risikogebiete für die Lyme-Borreliose, eine durch Zecken übertragene schwere Infektionskrankheit, weiter ausbreiten. Die Rückkehr der Malaria nach Europa ist aufgrund der globalen Erwärmung denkbar. Kinder sind eine besondere Risikogruppe für diese Krankheiten. - der umweltbedingte weitere Anstieg der UV Strahlung erhöht das Risiko an Hautkrebs zu erkranken und führt zu veränderten Immunreaktionen, wodurch insbesondere die jüngste Generation gefährdet ist, - die globale Erwärmung führt zu einer Zunahme des Pollenfluges in Mitteleuropa, sowohl hinsichtlich der zeitlichen Dauer, als auch der Intensität. Damit stehen potentielle Auslöser für atopische Erkrankungen, wie Asthma bronchiale und Heuschnupfen, im Kindesalter länger und intensiver zur Verfügung. Generell können die Kinderärzte in Deutschland feststellen, dass sich das Krankheitsspektrum von Kindern in den letzten zwei Jahrzehnten auffallend verändert hat. Während früher auch bei uns die klassischen Infektionskrankheiten die Hauptrolle spielten, treten jetzt vermehrt umweltbezogene Erkrankungen in den Vordergrund. Es handelt sich dabei meistens um Systemerkrankungen z.B. des Psycho-Neuro-Immunsystems, die häufig mehrere Ursachen sowie Auslöser haben. So tragen Veränderungen des Lebensstils und der Umwelt zur eindeutig gesicherten Zunahme von Adipositas, Asthma, Allergien und Diabetes mellitus bei. Lärm, Bewegungsmangel, Unfälle, Verletzungen, Passivrauchbelastung und Genussgifte gefährden zusätzlich die Gesundheit der Kinder. Jetzt drohen durch die vorausgesagten Klimaveränderungen weitere Risiken. Im Rahmen der wissenschaftlichen Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin (GPA) am 30./31.802 in Berlin wird Frau Dr. med. Bettina Menne (www.who.it) am 31.8. ab 9.15 Uhr über Klimawechsel und Kindergesundheit referieren. Frau Dr. Menne leitet das Programm "Globaler Wechsel und Gesundheit" (Global Change and Health) beim Europäischen Zentrum für Umwelt und Gesundheit der WHO (European Centre for Environment and Health - ECEH) in Rom und ist eine weltweit anerkannte Expertin zum Thema Klimawandel und Gesundheit. Veranstalter der Pressekonferenz ist das Netzwerk Kindergesundheit und Umwelt (www.netzwerk-kindergesundheit.de), zu dem sich eine breite Koalition von Kinder- und Jugendorganisationen, Umweltverbänden, Eltern-Kind-Vereinigungen und umweltmedizinischen Gesellschaften zusammengeschlossen haben. Das Netzwerk fordert ein konsequent-präventives und damit enkeltaugliches Handeln für jede Kinder- und Jugendgeneration. Mit dem Begriff "Enkeltauglichkeit" soll der Begriff der "Nachhaltigkeit" plastisch und begreifbar werden. In der Kinderagenda für Gesundheit und Umwelt (www.kinder-agenda.de) hat das Netzwerk seine konkreten politischen Forderungen dokumentiert. Einladung zur Pressekonferenz Thema: Klimawechsel und Kindergesundheit Veranstalter: Netzwerk Kindergesundheit und Umwelt Ort/ Termin: Berlin, Samstag 31. August, 10.30 Uhr, ESTREL Convention Center Als Gesprächspartner stehen Ihnen zur Verfügung: Dr. med. Stephan Böse-O'Reilly, niedergelassener Kinderarzt und Umweltmediziner, München Dr. med. Thomas Lob-Corzilius, Kinderarzt und Umweltmediziner, Oberarzt am Kinderhospital Osnabrück Dr. med. Bettina Menne, Programme Global Change and Health, WHO European Centre for Environment and Health, Rom ots Originaltext: Ökologischer Ärztebund Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=42416 Weitere Informationen (am 30./31.8.02 über ESTREL Convention Center 030/6831-0): Erik Petersen Netzwerk Kindergesundheit und Umwelt c/o Ökologischer Ärztebund Fedelhören 88 28203 Bremen Tel. 0421/498 42 51 Fax: 0421/498 42 52 E-Mail: oekologischer.aerztebund@t-online.de Internet: www.oekologischer-aerztebund.de Literatur: BILGER & PETERSEN (2000): Kinder-Gesundheit / Umwelt-Krankheit, (Mabuse Verlag) Frankfurt KINDERUMWELT gGmbH & ROBERT-KOCH-INSTITUT (Hrsg.) (2001): Kinderumwelt und Gesundheit. Status-Defizite-Handlungsvorschläge, Berlin KOVATS R.S., HAINES A., STANWELL-SMITH R., MARTENS P., MENNE B., BERTOLLINI R. (1999): Climate change and health in Europe, British Medical Journal, 1999, 318: 1682-1685, No. 7199 NETZWERK KINDERGESUNDHEIT UND UMWELT (2001): Kind-Umwelt-Gesundheit: Aktivitäten von Nichtregierungsorganisationen, mit: Kinderagenda für Gesundheit und Umwelt 2001, Bremen, Bezug: Netzwerk Kindergesundheit WHO (2000): Climate change and human health: impact and adaptation, prepared by Kovats, R.S., Menne, B., McMichael, A.J., Corvalan, C., Bertollini, R., WHO, 48p., WHO/SDE/OEH/00.4