NABU ehrt EnBW-Chef Gerhard Goll mit dem "Dinosaurier des Jahres 2002" Berlin (ots) - Der Naturschutzbund NABU hat Gerhard Goll, Vorstandsvorsitzender der Energie Baden-Württemberg (EnBW), mit dem "Dinosaurier des Jahres 2002" ausgezeichnet. Goll erhalte Deutschlands peinlichsten Umweltpreis für seine beharrlichen Versuche, der gesellschaftlich schon längst nicht mehr akzeptierten Atomenergie in Deutschland eine Zukunft zu sichern, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Gerd Billen in Berlin. "EnBW-Chef Goll ist verantwortlich dafür, dass Obrigheim und Philippsburg mittlerweile allseits bekannte Synonyme für Frechheit und Fahrlässigkeit im Umgang mit der Atomenergie sind", so Billen. Bereits im vergangenen Jahr habe Goll den Dino nur knapp verpasst, sagte der NABU-Bundesgeschäftsführer. Ebenso entsetzt wie peinlich berührt habe die Öffentlichkeit nach einer Reihe von Störfällen im Oktober 2001 erfahren müssen, dass im EnBW-Atomreaktor Philippsburg II jahrelang bei der für Notfälle vorgesehenen Kühlflüssigkeit geschlampt und so gegen elementare Vorschriften des Betriebshandbuches verstoßen worden war. "Bei einem Notfall wäre der Atomreaktor Philippsburg II kaum zu beherrschen gewesen", so Billen. Das lausige Krisenmanagement bei dieser Pannenserie trug dem EnBW-Chef zwar Minuspunkte beim baden-württembergischen Umweltminister Müller (CDU) ein, aber persönliche Konsequenzen zog Goll, früher selbst einmal Vorsitzender der baden-württembergischen CDU-Landtagsfraktion, keine. "Gerhard Goll hat es vorgezogen, die Verantwortung auf Mitarbeiter abzuwälzen und jedwede Lernfähigkeit zu verweigern", sagte Billen. Dabei habe Goll persönlich die Berufung jenes Betriebsleiters von Philippsburg vorangetrieben, der selbst die formalen Kriterien für die Leitung eines Atomkraftwerkes nicht habe erfüllen können. Im Oktober dieses Jahres habe die Öffentlichkeit dann erfahren dürfen, dass Gerhard Goll dem Bundeskanzler bereits im Sommer 2000 eine Zusage für den Weiterbetrieb des ältesten deutschen Kernkraftwerkes Obrigheim fünf Jahre über die nach dem sogenannten Atomkonsens vorgesehene Restlaufzeit hinaus abgerungen hatte. "Der Schrottreaktor Obrigheim hätte bereits im Jahr 2000 nach der Bundesgeschäftsführer. Bei seinem Versuch, durch Mauscheleien mit dem Bundeskanzler die Übertragung von 15.000 Gigawattstunden Strommenge neuerer Kernkraftwerke auf Obrigheim durchzusetzen, habe Goll nicht nur die rot-grüne Bundesregierung vorübergehend in eine Zerreissprobe getrieben, sondern vor allem elementare Sicherheitsinteressen der Bevölkerung ignoriert. Mit dem jetzt zwischen Goll und Bundesumweltminister Jürgen Trittin erzielten Kompromiss, Obrigheim im November 2005 endgültig vom Netz zu nehmen, habe Goll sein heimliches Ziel allerdings verfehlt, sagte Billen: "Obrigheim wird die von Gerhard Goll erhoffte Ablösung der rot-grünen Bundesregierung nach dem Ende dieser Legislaturperiode nicht erleben." Mitte Dezember habe Goll bekannt gegeben, dass nun an allen drei Reaktor-Standorten der EnBW in Baden-Württemberg bis April 2003 ein Sicherheitsmanagement aufgebaut werden solle. "Wir dürfen gespannt sein, ob die EnBW-Pannenserie damit ein Ende hat", so der NABU-Bundesgeschäftsführer. Es sei allerdings erstaunlich, dass ein solches Sicherheitsmanagement für eine derart gefährliche Technik nicht längst existiere. Gerhard Goll jedenfalls wird im Mai kommenden Jahres endlich einmal für positive Schlagzeilen sorgen: Er scheidet dann als EnBW-Vorstandsvorsitzender aus. Mit dem "Dinosaurier des Jahres", der aus Zinn gegossenen und 2,6 Kilogramm schweren Nachbildung einer Riesenechse, ehrt der NABU seit 1993 jene Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die sich sowohl durch herausragende Einzelleistungen als auch durch die Summe ihrer Verfehlungen in Sachen Umwelt- und Naturschutz besonders negativ hervorgetan haben. Die letzten drei Preisträger waren: 2001 Gerhard Sonnleitner, Präsident des Deutschen Bauernverbandes 2000 Lee R. Raymond, Präsident des Ölkonzerns Exxon 1999 Erwin Teufel (CDU), Ministerpräsident von Baden-Württemberg ots Originaltext: NABU Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6347 Für Rückfragen: Bernd Pieper, NABU-Pressesprecher, 0170-5970749 Im Internet zu finden unter http://www.NABU.de NABU ehrt EnBW-Chef Gerhard Goll mit dem "Dinosaurier des Jahres 2002" Berlin (ots) - Der Naturschutzbund NABU hat Gerhard Goll, Vorstandsvorsitzender der Energie Baden-Württemberg (EnBW), mit dem "Dinosaurier des Jahres 2002" ausgezeichnet. Goll erhalte Deutschlands peinlichsten Umweltpreis für seine beharrlichen Versuche, der gesellschaftlich schon längst nicht mehr akzeptierten Atomenergie in Deutschland eine Zukunft zu sichern, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Gerd Billen in Berlin. "EnBW-Chef Goll ist verantwortlich dafür, dass Obrigheim und Philippsburg mittlerweile allseits bekannte Synonyme für Frechheit und Fahrlässigkeit im Umgang mit der Atomenergie sind", so Billen. Bereits im vergangenen Jahr habe Goll den Dino nur knapp verpasst, sagte der NABU-Bundesgeschäftsführer. Ebenso entsetzt wie peinlich berührt habe die Öffentlichkeit nach einer Reihe von Störfällen im Oktober 2001 erfahren müssen, dass im EnBW-Atomreaktor Philippsburg II jahrelang bei der für Notfälle vorgesehenen Kühlflüssigkeit geschlampt und so gegen elementare Vorschriften des Betriebshandbuches verstoßen worden war. "Bei einem Notfall wäre der Atomreaktor Philippsburg II kaum zu beherrschen gewesen", so Billen. Das lausige Krisenmanagement bei dieser Pannenserie trug dem EnBW-Chef zwar Minuspunkte beim baden-württembergischen Umweltminister Müller (CDU) ein, aber persönliche Konsequenzen zog Goll, früher selbst einmal Vorsitzender der baden-württembergischen CDU-Landtagsfraktion, keine. "Gerhard Goll hat es vorgezogen, die Verantwortung auf Mitarbeiter abzuwälzen und jedwede Lernfähigkeit zu verweigern", sagte Billen. Dabei habe Goll persönlich die Berufung jenes Betriebsleiters von Philippsburg vorangetrieben, der selbst die formalen Kriterien für die Leitung eines Atomkraftwerkes nicht habe erfüllen können. Im Oktober dieses Jahres habe die Öffentlichkeit dann erfahren dürfen, dass Gerhard Goll dem Bundeskanzler bereits im Sommer 2000 eine Zusage für den Weiterbetrieb des ältesten deutschen Kernkraftwerkes Obrigheim fünf Jahre über die nach dem sogenannten Atomkonsens vorgesehene Restlaufzeit hinaus abgerungen hatte. "Der Schrottreaktor Obrigheim hätte bereits im Jahr 2000 nach der Bundesgeschäftsführer. Bei seinem Versuch, durch Mauscheleien mit dem Bundeskanzler die Übertragung von 15.000 Gigawattstunden Strommenge neuerer Kernkraftwerke auf Obrigheim durchzusetzen, habe Goll nicht nur die rot-grüne Bundesregierung vorübergehend in eine Zerreissprobe getrieben, sondern vor allem elementare Sicherheitsinteressen der Bevölkerung ignoriert. Mit dem jetzt zwischen Goll und Bundesumweltminister Jürgen Trittin erzielten Kompromiss, Obrigheim im November 2005 endgültig vom Netz zu nehmen, habe Goll sein heimliches Ziel allerdings verfehlt, sagte Billen: "Obrigheim wird die von Gerhard Goll erhoffte Ablösung der rot-grünen Bundesregierung nach dem Ende dieser Legislaturperiode nicht erleben." Mitte Dezember habe Goll bekannt gegeben, dass nun an allen drei Reaktor-Standorten der EnBW in Baden-Württemberg bis April 2003 ein Sicherheitsmanagement aufgebaut werden solle. "Wir dürfen gespannt sein, ob die EnBW-Pannenserie damit ein Ende hat", so der NABU-Bundesgeschäftsführer. Es sei allerdings erstaunlich, dass ein solches Sicherheitsmanagement für eine derart gefährliche Technik nicht längst existiere. Gerhard Goll jedenfalls wird im Mai kommenden Jahres endlich einmal für positive Schlagzeilen sorgen: Er scheidet dann als EnBW-Vorstandsvorsitzender aus. Mit dem "Dinosaurier des Jahres", der aus Zinn gegossenen und 2,6 Kilogramm schweren Nachbildung einer Riesenechse, ehrt der NABU seit 1993 jene Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die sich sowohl durch herausragende Einzelleistungen als auch durch die Summe ihrer Verfehlungen in Sachen Umwelt- und Naturschutz besonders negativ hervorgetan haben. Die letzten drei Preisträger waren: 2001 Gerhard Sonnleitner, Präsident des Deutschen Bauernverbandes 2000 Lee R. Raymond, Präsident des Ölkonzerns Exxon 1999 Erwin Teufel (CDU), Ministerpräsident von Baden-Württemberg ots Originaltext: NABU Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6347 Für Rückfragen: Bernd Pieper, NABU-Pressesprecher, 0170-5970749 Im Internet zu finden unter http://www.NABU.de