Nach Hause
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Hallo liebe Freunde!

Mein Name ist Attila. Hier bin ich gerade mal ein paar Wochen alt. Ich habe noch vier Geschwister: Dione, Thea, Hans und Titan. Unsere Mutter ist Diana. Wir alle wohnen irgendwo in den Savannen Tansanias.

Und die Namen hat uns so ein komischer Kauz auf zwei Beinen gegeben. Er hat viele Sonnen bei uns verbracht und mit uns gespielt. Er hat geglaubt wenn er auf allen vieren durch das Gras der Savanne kriecht, fällt uns nicht auf, daß er was anderes als ein richtiger Gepard ist. Aber wir haben ihn in dem Glauben gelassen.

Er war ja sonst ein ganz witziger Typ. Er hat immer mit so einem komischen Ding rumgeknipst. Das war lustig. Und wir haben ihm immer dabei seine Knie stibizt. Irgend so was schwarzes, weiches. Damit konnte man voll gut spielen. Aber ihm hat das irgendwie nich so gefallen. Er rannte immer hinter uns her und wollte die Dinger wieder haben. Hi Hi!

Nun ist er weg. Hat sich schon lange nicht mehr sehen lassen. Und alle sind wir sehr traurig. Wir hoffen, daß ihn nicht die großen braunen Verwandten - die Löwen gefressen haben... Ich aber bin groß und stark geworden und habe mit meinen Brüdern ein kleines Gebiet erkämpft, wo wir jeden Tag die Gazellen und Antilopen ärgern.

Aber wenn man hin und wieder allein durch das Revier wandert - auf der Suche nach einer hübschen Frau - da macht man sich so seine Gedanken: Wo komme ich her, Woher kommt meine Mutter und wie war das vor langer, langer Zeit? Ein paar Antworten habe ich schon gefunden, und die möchte ich Euch erzählen.

Anfänge / Cimolestes

Entwicklung der Brechschere

Creodonten - Miaciden

Abspaltung Hunde- / Katzenzweig

Smilodon

Weitere Katzenlinien

Neuzeit


Anfänge  

Um etwas über die Entwicklung der Raubtiere zu erfahren und zu erkennen warum wir uns an die Spitze der Nahrungskette setzen konnten, muß man weit in die Vergangenheit reisen. Dort, wo der Ursprung der Lebewesen liegt.

Gut, bei den Einzellern vor x-Mio Jahren möchte jetzt nicht anfangen, sonst kommt noch jemand auf die Idee, daß wir Geparden sogar mit dem Menschen verwandt wären. *Pfui, Bäh!*

Auch die Dinos lassen wir noch hinter uns; die sind mir sowieso etwas unheimlich und haben mit der modernen Tierwelt nichts zu tun.

Aber eben zu dieser Zeit - vor ca. 65 Mio Jahren, gab es Cimolestes - Ein eichhörnchengroßes Geschöpf, was zu Füßen der Dinosaurier hinter Insekten her jagde. Es ähnelte dem heute in Malaysia lebenden Spitzhörnchen und gilt als der Vorfahr aller Carnivoren.

 

Brech-
schere
 

Vermutlich tötete Cimolestes auch einige kleinere Wirbeltiere durch eine Reihe schneller Bisse, wie es die Zibet- und Ginsterkatze heute noch tun. Sein Vermächtnis war aber der Zahnapperat zur Zerkleinerung der Beute.

Die Backenzähne waren seitlich etwas abgeflacht, was eine brechscherenartige Funktion erlaubte. Daraus entwickelte sich das heute für Raubkatzen typische Brechscheren-Gebiß.

 

Creodonten  

Vor 58 Mio. Jahren wurde der Bauplan der Brechschere auf zwei getrennte Linien vererbt. Beide modifizierten die grundlegende Gestalt der Scherenzähne, und beide waren bald sehr erfolgreich.

Zunächst waren es aber die Creodonten, die als Fleischfresser dominierten. Sie brachten im Laufe der Evolution die verschiedensten hunde-, katzen-, hyänen- und bärenähnliche Arten hervor - einige sogar mit Säbelzähnen.

Der größte fossile Fund eines Creodonten - er war vermutlich das größte lebende Landraubtier - war der Hyaenodontide Megistotherium. Er bewohnte vor ca. 20 Mio. Jahren die Sahara und wog um 800kg, das ist etwas mehr als ein heutiger männlicher Bison! Ein vollständig erhaltener Schädel war 65cm lang - doppelt so lang wie der Kopf eines Tigers.

Doch vor 20 Mio. Jahren hatte bereits der Niedergang der Creodonten begonnen.

 

Miaciden  

Sie wurden verdrängt von den Miaciden, den ersten echten Carnivoren. Sie stiegen in der nördlichen Hemisphäre bereits vor 30 Mio. Jahre zu den Gipfelräubern auf.

Man ist sich heut noch nicht sicher, warum die Carnivoren den Creodonten überlegen waren. Effizenz der Zähne, Ausprägung der Sinne und Intelligenz waren ähnlich ausgeprägt.

Die überzeugenste Erklärung bezieht sich auf den einzigen wichtigen Unterschied: die Backenzähne zum Zerschneiden von Fleisch. Dem Bauplan nach zu urteilen, waren die Creodonten zu sehr auf das Fleischfressen ausgerichtet. Die Carnivoren waren aber auch in der Lage, sich von Früchten und Pflanzen zu ernähren, so daß sie nicht so sehr vom Vorhandensein von Fleisch abhängig waren.

Wir wir heute wissen, gibt es über 98 Gattungen bei den Carnivoren - die Creodonten hatten nur 45. Man kann also sagen, ironischerweise war es die Fähigkeit der Carnivoren, sich von der Carnivorie zu lösen, die ihnen den Erfolg in der Evolution sicherte.

 

Abspaltung
Hunde-/
Katzen-
zweig
 

Heute unterscheiden wir die Carnivoren nach Hundeartige (Füchse, Wölfe, Bären) und Katzenartige (Pantherkatzen, Wildkatzen, Hyänen, Ozelot).

Doch seit wann kan man von echten Katzen sprechen? Darüber streiten sich die Wissenschaftler. Denn nach Aufspaltung der Carnivoren in den Hunde- und den Katzenzweig vor etwa 56 Mio. Jahren, war es die Hundelinie in der "Alten Welt", die die ersten katzenartigen Carnivoren hervorbrachte.

Man behalf sich damit, indem man diese Katzen als Scheinkatzen bezeichnete. Diese starben vor 6 Mio. Jahren aus.

Das erste katzenähnliche Wesen war Proailurus vor 37 Mio. Jahren. Man nimmt an das es eine Katze in Europa war.

Die Linie der Echten Katzen begann als Pseudaelurus vor 20 - 16 Mio. Jahren nach Nordamerika überwechselte.

 

Smilodon  

Kurz darauf - 1 Mio. Jahre später - entwickelte sich die Linie der Säbelzahnkatzen, zu deren bekanntester Vertreter Smilodon aufstieg.

Smilodon war etwa so groß, wie ein Schneeleopard, hatte einen Stummelschwanz und einen sehr kraftvollen Vorderkörper, mit dem er sich an seiner Beute festhalten konnte. Er hatte einen dicken, muskulösen Nacken, einen relativ großen Kopf mit kleinen Augen.

Bekanntestes Merkmal waren jedoch die ca. 18 cm langen, gebogenen Säbelzähne. Die Verwendung der Zähne ist bisher nicht genau geklärt. Wissenschaftler mutmaßten, das Smilodon seine Zähne einsetzte, um auf Bäume zu klettern, oder auch nach Nahrung zu graben. Andere behaupten, er hätte damit bei der Jagd die Wirbelknochen seiner Beute durchtrennt. Dies konnte jedoch widerlegt werden, da Berechnungen zufolge seine beiden Säbelzähne beim Auftreffen auf Knochen zersplittert wären.

Wohl eher setzte er sie als Stilette ein, indem er die Bauchhöhle des Opfers aufriss und damit das Tier tödlich verletzte oder, wie heute die Löwen, seine Beute von unten an die Kehle sprang und beim Schließen der Kiefer viele lebenswichtige Blutgefäße durchtrennte.

Aber auch die mächtigen Säbelzahnkatzen überlebten die Evolution nicht. Sie starben vor 9.400 Jahren aus.

 

Weitere
Linien
 

Parallel während der Entwicklung der Säbelzahnkatzen spalteten sich weitere verschiedene Katzenlinien ab.

Vor 12 Mio. Jahren war es als nächste die Ozelotlinie.

Vor 10 Mio. Jahren trennte sich die Linie der Wildkatzen ab, aus der sich vor ca. 1 Mio. Jahren der Manul abspaltete.

Vor 6 Mio. Jahren war es dann eine noch etwas umstrittene neue Linie die sich parallel zu den Pantherkatzen entwickelte. Demnach wären Puma und Gepard nahe Verwandte! Und es war der Gepard, der sich der Herausforderung annnahm, nach den neuen, schnellen Grasfressern in der Savanne herzujagen.

Luchs und Marmorkatze sind ebenfalls miteinander verwandt. Ihre Linie spaltete sich im Pleistozän (vor ca. 1 Mio. Jahren) ab.

Danach blieben in der Pantherkatzenlinie nur noch die Großen 5 Katzen übrig, die sich gemeinsam und unabhängig voneinander jeweils in ihrem Lebensraum durchsetzten: Löwe, Leopard, Jaguar, Schneeleopard und Tiger.

 

Neuzeit  

Im Holozän, ab 10.000 Jahren, waren die einzelnen Arten im Wesentlichen ausgebildet und haben bis heute in ihren Lebensräumen überlebt und sich durch Spezialisierung oder Anpassung weiter entwickelt.

Bis in die Neuzeit hatten die Tiere die Möglichkeit sich frei zu entfalten - bis der Mensch kam.

 

Zukunft    


Dies kann natürlich nur ein grober Abriß über die Evolutionsgeschichte sein. Wer mehr darüber erfahren möchte, dem empfehle ich das Buch "Mit Zähnen und Klauen" von David Macdonald (siehe Bücher), dem ich auch diese Informationen entnommen habe.


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(c) Shirárch 27.09.2010