Gnu oder Weißbartgnu
(Equus burchellii)


Gnubulle im trocknen GrasDas Streifengnu ist eine stattliche Antilope, wiegt 230-290 kg, hat einen 180-240 cm langen, im Widerrist 110-140 cm hohen Körper und einen Schwanz von 70-100 cm.

Das Tier macht einen plumpen Eindruck. Der große, massive Kopf zeigt eine breite Schnauze, auch Hals und Schulter sind robust, Kruppe und Hinterhand hingegen quasi geschrumpft und unproportioniert schwach. Auf dem Nacken sitzt eine lange Mähne, auf Kinn und Hals läßt das lange Haar so etwas wie einen Bart entstehen. Auf Hals und Körpervorderpartie sitzen senkrechte dunkle bis schwarze Streifen, der Kopfvorderteil von der Stirn bis zu den Nüstern ist schwarz. Zwischen den insgesamt 5 Unterarten gibt es geringe Farbdifferenzen, bei einigen kommen sogar weiße Abzeichen vor.

Das Streifengnu ist von Kenia nach Süden bis in die Südafrikanische Republik verbreitet und nach Westen bis Angola und Namibia. Dieses Gnu gibt dem offenen Grasland den Vorzug, doch lebt es auch in Savannen mit lockerem Baum- und Dornbuschbestand. Es kann bei Tageslicht, in der Dämmerung und nachts aktiv werden, doch entfällt der größte Teil seiner Aktivität auf die Tagesstunden. Es ist ein typischer Weidegänger, der größte Teil seiner Nahrung besteht aus Gras - etwa zu 95% - wobei es ganz bestimmte Grasarten bevorzugt.

Zebras und Gnus während der großen Migration Streifengnus leben herdenweise. Auf den Migrationen von Weidegrund zu Weidegrund können diese Herden Zehntausende von Tieren umfassen, unter denen offensichtlich keine Rangordnung herrscht. Die Größe und Zusammensetzung der Herden wandelt sich im Jahresverlauf. Genau wie andere Huftiere der dürren Savannen und Ebenen sind die Herden in der Regenzeit mit üppiger Weide über eine große Fläche zerstreut. In der Trockenzeit sammeln sie sich auf den übriggebliebenen Weideflächen in Wassernähe. Ist genügend Wasser vorhanden, trinkt das Streifengnu täglich; wenn das Wasser knapp ist, kann es 5 Tage ohne Tränke aushallen. In der Trockenzeit unternimmt es regelmäßig bis zu 50 km lange Wanderungen zur Tränke.

Gnumutter mit Kalb In der Brunstzeit fallen die Riesenherden auseinander, und die Bullen tragen unblutige Rivalenkämpfe aus. Sie besetzen ein bestimmtes Territorium und versammeln einen Harem von einigen wenigen bis zu etwa 60 Weibchen um sich. Man kann auch Herden von 100-150 Weibchen mit 1-3 Leitbullen beobachten. Sobald die Paarungszeit vorbei ist, werden diese kleinen Herden wieder von den großen Verbänden absorbiert. Das einzige Kalb kommt nach einer Trächtigkeit von 8-8,5 Monaten zur Welt. Schon 30 Minuten nach dem Kalben ist es in der Lage, dem Muttertier zu folgen. Sehr viele Jungtiere fallen Hyänen zum Opfer.

Die wichtigsten Prädatoren der Streifengnus sind freilich die Löwen, bei denen sie rund 50% aller Beutetiere darstellen. Danach folgen Hyänenhunde und Geparde.

Die zweite Art der Gattung Connochaetes ist das Weißschwanzgnu (C. gnou), ursprünglich in Südafrika stark verbreitet. Derzeit lebt es nur noch in einigen Reservationen und auf Privatfarmen. Es ist kleiner als das Streifengnu, hat einen typischen weißen Schwanz, ist farbiger und hat auch anders angesetzte Homer.

Text aus: Enzyklopädie der Säugetiere, J. Gaisler, J. Zejda


Gnus im 'Gespräch'

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(c) Shirarch 28.10.2002

 
Leben im Land der Geparden - Weißbartgnus
 

Gnu oder Weißbartgnu
(Equus burchellii)


Gnubulle im trocknen GrasDas Streifengnu ist eine stattliche Antilope, wiegt 230-290 kg, hat einen 180-240 cm langen, im Widerrist 110-140 cm hohen Körper und einen Schwanz von 70-100 cm.

Das Tier macht einen plumpen Eindruck. Der große, massive Kopf zeigt eine breite Schnauze, auch Hals und Schulter sind robust, Kruppe und Hinterhand hingegen quasi geschrumpft und unproportioniert schwach. Auf dem Nacken sitzt eine lange Mähne, auf Kinn und Hals läßt das lange Haar so etwas wie einen Bart entstehen. Auf Hals und Körpervorderpartie sitzen senkrechte dunkle bis schwarze Streifen, der Kopfvorderteil von der Stirn bis zu den Nüstern ist schwarz. Zwischen den insgesamt 5 Unterarten gibt es geringe Farbdifferenzen, bei einigen kommen sogar weiße Abzeichen vor.

Das Streifengnu ist von Kenia nach Süden bis in die Südafrikanische Republik verbreitet und nach Westen bis Angola und Namibia. Dieses Gnu gibt dem offenen Grasland den Vorzug, doch lebt es auch in Savannen mit lockerem Baum- und Dornbuschbestand. Es kann bei Tageslicht, in der Dämmerung und nachts aktiv werden, doch entfällt der größte Teil seiner Aktivität auf die Tagesstunden. Es ist ein typischer Weidegänger, der größte Teil seiner Nahrung besteht aus Gras - etwa zu 95% - wobei es ganz bestimmte Grasarten bevorzugt.

Zebras und Gnus während der großen Migration Streifengnus leben herdenweise. Auf den Migrationen von Weidegrund zu Weidegrund können diese Herden Zehntausende von Tieren umfassen, unter denen offensichtlich keine Rangordnung herrscht. Die Größe und Zusammensetzung der Herden wandelt sich im Jahresverlauf. Genau wie andere Huftiere der dürren Savannen und Ebenen sind die Herden in der Regenzeit mit üppiger Weide über eine große Fläche zerstreut. In der Trockenzeit sammeln sie sich auf den übriggebliebenen Weideflächen in Wassernähe. Ist genügend Wasser vorhanden, trinkt das Streifengnu täglich; wenn das Wasser knapp ist, kann es 5 Tage ohne Tränke aushallen. In der Trockenzeit unternimmt es regelmäßig bis zu 50 km lange Wanderungen zur Tränke.

Gnumutter mit Kalb In der Brunstzeit fallen die Riesenherden auseinander, und die Bullen tragen unblutige Rivalenkämpfe aus. Sie besetzen ein bestimmtes Territorium und versammeln einen Harem von einigen wenigen bis zu etwa 60 Weibchen um sich. Man kann auch Herden von 100-150 Weibchen mit 1-3 Leitbullen beobachten. Sobald die Paarungszeit vorbei ist, werden diese kleinen Herden wieder von den großen Verbänden absorbiert. Das einzige Kalb kommt nach einer Trächtigkeit von 8-8,5 Monaten zur Welt. Schon 30 Minuten nach dem Kalben ist es in der Lage, dem Muttertier zu folgen. Sehr viele Jungtiere fallen Hyänen zum Opfer.

Die wichtigsten Prädatoren der Streifengnus sind freilich die Löwen, bei denen sie rund 50% aller Beutetiere darstellen. Danach folgen Hyänenhunde und Geparde.

Die zweite Art der Gattung Connochaetes ist das Weißschwanzgnu (C. gnou), ursprünglich in Südafrika stark verbreitet. Derzeit lebt es nur noch in einigen Reservationen und auf Privatfarmen. Es ist kleiner als das Streifengnu, hat einen typischen weißen Schwanz, ist farbiger und hat auch anders angesetzte Homer.

Text aus: Enzyklopädie der Säugetiere, J. Gaisler, J. Zejda


Gnus im 'Gespräch'

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