Mehr als zwei Drittel der Deutschen wollen mehr Gesetze für den Umweltschutz Berlin (ots) - Umweltstudie vom Dualen System Deutschland (DSD) und 'impulse'/ Greenpeace und Verbraucherverbände genießen das größte Vertrauen / Großunternehmen wird in Sachen Umweltschutz misstraut / Künast glaubwürdiger als Trittin / Bedeutung des Bio-Siegels kennen bislang 15 Prozent der Bürger Den Bundesbürgern reichen die derzeit bestehenden Gesetze zum Umweltschutz und zur Ressourcenschonung offenbar nicht aus. Nach einer heute in Berlin vorgestellten Studie, die das Institut für Demoskopie Allensbach für die Duales System Deutschland AG (DSD) und das Wirtschaftsmagazin 'impulse' durchgeführt hat, wünscht sich eine klare Zwei-Drittel-Mehrheit (68 Prozent) weitere Gesetze und Auflagen zur Regelung des Umweltschutzes. Nur 20 Prozent der Befragten setzen darauf, dass Unternehmen auf freiwilliger Basis genug für den Umweltschutz tun. Insgesamt stehen die Bundesbürger, wie die Allensbach-Studie zeigt, allen staatlichen Stellen und der Wirtschaft in Sachen Umweltschutz überwiegend skeptisch gegenüber, während private Organisationen meist großes Vertrauen genießen. Für 71 Prozent der Deutschen ist Greenpeace im Bereich Umweltschutz die vertrauenswürdigste Institution knapp gefolgt von den Verbraucherverbänden (70 Prozent). Auf dem dritten Platz setzten die Deutschen mit 57 Prozent den BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) noch vor dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) mit 52 Prozent. Die staatliche Institution, der das größte Vertrauen in Umweltschutzfragen entgegengebracht wird, ist auf Rang fünf mit einer Quote von 48 Prozent das Bundesverbraucherministerium von Renate Künast. Damit läuft sie dem eigentlich zuständigen Bundesumweltminister Jürgen Trittin den Rang ab. Dessen Ministerium landet mit 43 Prozent auf Platz sieben noch hinter dem Bundesgesundheitsamt, dem 45 Prozent vertrauen. Großes Misstrauen gegenüber Unternehmen und Parteien Großunternehmen und Parteien haben es anscheinend überhaupt nicht verstanden, der Bevölkerung ihren Beitrag zum Umweltschutz zu vermitteln. Lediglich sieben bzw. sechs Prozent halten sie in dieser Frage für vertrauenswürdig. Den kleineren und mittleren Unternehmen hat immerhin jeder fünfte Bundesbürger das Vertrauen beim Umweltschutz ausgesprochen. Die Einschätzungen der Gesamtbevölkerung stehen im Gegensatz zu den Aussagen des berufstätigen Teils der Befragten: Laut der Allensbach-Studie bescheinigen 49 Prozent der Deutschen ihrer Firma, dass sie großen bzw. sehr großen Wert auf Umweltschutz legt. Nur drei Prozent werfen ihrem Unternehmen vor, gar keinen Wert auf Umweltschutz zu legen. Mittlerweile haben auch gut ein Drittel (37 Prozent) den wirtschaftlichen Nutzen hoher Umweltschutzauflagen für eine Volkswirtschaft erkannt und sehen die langfristig positiven Effekte einer solchen Politik. 55 Prozent sind sogar davon überzeugt, dass verstärkter Umweltschutz zu neuen Technologien und in der Folge zu neuen Arbeitsplätzen führt. Thomas Voigt, Chefredakteur von 'impulse', sieht in der Entwicklung neuer Umwelttechnologien insbesondere die mittleren Unternehmen gefordert: "Die flexiblen Strukturen des Mittelstands sind für die Entwicklung neuer Umwelttechnologien und das Erkennen von Marktnischen wie geschaffen. Diese Chancen müssen noch gehoben werden." Vielzahl der Umweltsiegel führt zum Verlust der Trennschärfe Von der großen Zahl unterschiedlicher Umwelt-Siegel fühlen sich die meisten Verbraucher überfordert. Vielen gelingt es nicht, das Leistungsversprechen der jeweiligen Gütesiegel richtig anzugeben. Der "Grüne Punkt" ist das mit weitem Abstand im Verbraucherbewusstsein durchgesetzte Umwelt-Siegel: 78 Prozent der Deutschen konnten erklären, was der "Grüne Punkt" auf einer Verpackung bedeutet. Im Verbraucherbewusstsein ebenfalls gut verankert ist der "Blaue Engel", dessen Bedeutung 53 Prozent der Befragten richtig erklären konnten. Beim von Bundesverbraucherministerin Künast im Herbst 2001 eingeführten Bio-Siegel wussten erst 15 Prozent der Befragten richtig anzugeben, was sich dahinter verbirgt. ots Originaltext: 'impulse' Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=8327 Für Rückfragen: Dr. Klaus Schweinsberg, Redaktion 'impulse', Tel. 0221/49 08-432, Fax 0221/49 08-484 E-Mail: schweinsberg.klaus@impulse.de