Dosenpfand leitet "zweiten Frühling" für die Mehrwegflasche ein / Mehrwegquote bei Bier im Januar 2003 von 74,7 % auf 91 % und bei Limonade von 50,5 % auf 75,8 % angestiegen Berlin (ots) -"Das Dosenpfand hat wie erwartet einen "zweiten Frühling" für die Mehrwegflasche eingeläutet", so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e.V." anlässlich der Vorstellung einer Studie der GfK (Gesellschaft für Konsum-, Markt- und Absatzforschung Nürnberg) über die Entwicklung der Mehrwegquote nach Einführung des Dosenpfandes zum Jahreswechsel. "Im Durchschnitt wurde jede zweite Einwegdose oder Flasche im Januar 2003 gegenüber Dezember 2002 durch eine Mehrwegflasche ersetzt", so Resch. Besonders eindrucksvoll war die Lenkungswirkung bei Colagetränken und Limonaden: Lag die Mehrwegquote im 4. Quartal 2002 bei nur noch 50,5 %, stieg sie im Januar 2003 auf 75,8 %. Im Biermarkt stieg die Mehrwegquote von 74,7% auf 91,0 %. "Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden - auf zehn Mehrwegflaschen kommt eine Dose". Ebenfalls deutlich fällt die Lenkungswirkung im Wassermarkt aus: Hier stieg die Mehrwegquote von 67,8 % auf 78,7% . In den unbepfandeten Getränken setzt sich hingegen die Talfahrt der Mehrwegquote fort. So ist bei den fruchthaltigen Getränken die Mehrwegquote von 18,3 auf 16,2 % weiter zurückgegangen. "Mit dem geplanten Inkrafttreten der Novelle zur Verpackungsverordnung zum 1. Oktober 2003 wird sich auch bei Fruchtsäften ein Wiederanstieg der Mehrwegquote ergeben. Mit der geplanten generellen Bepfandung aller Getränkedosen und Einwegflaschen wird auch das Dosenpfand für alle Bürger verständlicher", so Resch. Über alle Getränkesorten hinweg, d. h. inkl. der unbepfandeten Fruchtsäfte, Wein und Sekt ist die Gesamt-Mehrwegquote von 52,2 % im 4. Quartal 2002 auf 61,1 % im Januar 2003 angestiegen. Der Mehrweganstieg macht sich auch in entsprechenden Zuwächsen beim Getränkefachgroßhandel und im Getränkeabholmarkt bemerkbar. Günther Guder, Geschäftsführender Vorstand des Bundesverbandes des deutschen Getränkefachgroßhandels: "Fast über die gesamte Bundesrepublik sind annähernd zweistellige Absatzzuwächse bis heute zu verzeichnen und sichern so die verbliebenen Arbeitsplätze im Getränkefachgroß- und Einzelhandel." Der noch im Dezember verkündete, mögliche Getränkenotstand sei also nicht eingetreten. Besonders begrüßte Guder die jetzt von großen Getränkeherstellern gestarteten Werbekampagnen für Mehrwegverpackungen. "Wir werden dabei auch von unserer Seite alles tun, um den Verbraucher von den Vorteilen der Mehrwegverpackungen zu überzeugen und so noch einen dritten Frühling einzuleiten", so Guder. "Die mittelständische Brauwirtschaft zeigt sich mit der Lenkungswirkung des Pflichtpfandes äußerst zufrieden", betonte Roland Demleitner, Geschäftsführer des Bundesverbandes mittelständischer Privatbrauereien. Der fulminante Anstieg der Mehrwegquote bei Bier von 74,7 % auf 91 % sei darauf zurückzuführen, dass der Dosenbierabsatz dramatisch zurückgegangen sei. Dies sei nicht nur bei den Discountern, sondern auch bei anderen Vertriebskanälen wie der Großfläche der Fall. "Die mittelständischen Privatbrauereien profitieren eindeutig von diesem geänderten Kaufverhalten der Verbraucher. Eine von uns durchgeführte stichprobenartige Umfrage hatte zum Ergebnis, dass unsere Betriebe im Flaschenbierbereich in den ersten Wochen seit Inkrafttreten des Dosenpfandes in einer Spanne zwischen 5 % und 20 % Umsatzzuwächse erzielen konnten", unterstrich Demleitner. "Zudem gehen wir fest davon aus, dass dieser positive Trend für Mehrweg langfristig anhalten wird. Beim Kaufverhalten des Verbrauchers spielt vor allem der höhere Pfandsatz von 25 Cent pro Einwegverpackung eine Rolle. Bei einem vergleichbaren Pfandsatz von 8 oder höchstens 15 Cent für eine Mehrweg-Glasflasche bei Bier greifen die Konsumenten letztendlich wieder zum Original, da beide Verpackungen wieder zurückgegeben werden müssen, um den Pfandbetrag zu erhalten". BUND-Bundesgeschäftsführer Dr. Gerhard Timm: "Die Testkäufe der Umweltschutzverbände haben gezeigt, dass das Pfand wirkt. Die Zunahme der Mehrweggetränkeverpackungen spricht für sich. Sogar die Bahn will jetzt Mehrweggetränke verkaufen". Die Deutsche Bahn AG hatte schriftlich erklärt, ab 21. Februar bundesweit komplett Einwegprodukte aus den Verkaufsautomaten zu entfernen. "Die aufgezeigten Maßnahmen liegen damit auf der Linie der DB AG, aus Umweltschutzgründen auf Einwegprodukte ganz zu verzichten und ausschließlich Mehrwegprodukte zu verwenden", so aus der Erklärung der Deutschen Bahn AG. ots Originaltext: Deutsche Umwelthilfe e.V. Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=22521 Für Rückfragen: Günther Guder, Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels e.V., Monschauer Str. 7, 40549 Düsseldorf, Tel. mobil: 0172 2424950, Tel. 0211/683938, Fax. 0211/683602, E-mail: GFGH_Verbaende@compuserve.com Roland Demleitner, Bundesverband mittelständischer Privatbrauereien e.V. Justus-Staudt-Straße 2, 65555 Limburg, Tel. mobil: 0171 5311444, Tel. 06431/52048, Fax. 06431/53612, Email: roland.demleitner@oms.de Jürgen Resch, Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH), Güttinger Str. 19, 78315 Radolfzell, Tel. mo-bil: 0171 3649170 Tel. 07732/9995-0, Fax. 07732/9995-77, Email: info@duh.de Eva Leonhardt, Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND) Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin, Tel. 030/27586 422, Fax. 030/27586 440, Email: eva.leonhardt@bund.net