Kein Pfand auf Einweg-Getränkeverpackungen für Milch: Hygienisch bedenklich und neue Verunsicherung in Sicht Bonn (ots) - In den Eckpunkten für eine Novelle der Verpackungsverordnung ist für alle Einweg-Getränkeverpackungen, mit Ausnahme von ökologisch vorteilhaften Verpackungen wie Kartons und Schlauchbeutel für Milch, eine Pfandpflicht vorgesehen. Die genossenschaftliche Milchwirtschaft lehnt diese Pläne entschieden ab. In einem Brief an Bundesumweltminister Jürgen Trittin und die Länderminister erläutert der Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), Manfred Nüssel, die fatalen Folgen dieses Vorhabens. Danach wären jährlich mehrere hundert Millionen Kunststoffbecher und Einweg-Flaschen von der geplanten Bepfandung für Milch und Milcherzeugnisse betroffen. "Die Vielfalt des Produktsortiments erschwert die klare Abgrenzung zwischen den dem Getränkebereich zuzuordnenden, künftig pfandpflichtigen Erzeugnissen und den weiterhin pfandfreien Milchprodukten", so Nüssel. Eine eindeutige Grenzziehung wäre auch künftig angesichts des Innovationstempos in der Branche immer wieder neu vorzunehmen. Der DRV-Präsident befürchtet, dass die Verbraucherakzeptanz für Milch und Milchprodukte durch eine aus der Verpackungsverordnung resultierende Verunsicherung abnehmen wird. Nüssel kritisiert, dass der Aufbau von Rücknahmesystemen für gebrauchte Becher und Einweg-Flaschen auf hygienische Probleme stößt und auch unter diesem Gesichtspunkt zu mangelnder Akzeptanz beim Verbraucher und Handel führen wird. Einweg-Verpackungen für Milch und Milcherzeugnisse werden haushaltsnah entsorgt und stellen einen beträchtlichen Anteil am Sammelaufkommen des Dualen Systems. Damit sind sie auch ein wesentliches Element in der Kostenkalkulation des Grünen Punkts. Eine Bepfandung von Milch-Einwegverpackungen würde die Verbraucher über dann voraussichtlich höhere Gebühren für den Grünen Punkt zusätzlich treffen. Nüssel fordert für die Milchwirtschaft eine Änderung der Verpackungsverordnung und eine generelle Freistellung von Milch und Milcherzeugnissen von der Pfandpflicht für Einweg-Verpackungen. ots Originaltext: DRV Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6949 Pressekontakt: DRV-Pressestelle Adenauerallee 127, 53113 Bonn Telefon: 0228/106-367 Telefax: 0228/106-266 e-Mail: presse@drv.raiffeisen.de Internet: www.raiffeisen.de