Fehdehandschuh hingeworfen: Die WDCS drängt EU-Kommissar Fischler zu konkreten Maßnahmen: "Sie haben die Mittel, das jährliche Delfin-Massensterben im Atlantik zu beenden!" München (ots) - Angesichts von Hunderten angeschwemmter toter Delfine an der englischen und französischen Atlantikküste hat die WDCS, Whale and Dolphin Conservation Society, heute den EU-Kommissar für Fischereifragen, Franz Fischler, wegen fehlender konkreter Maßnahmen scharf angegriffen. Die WDCS fordert Fischler auf, basierend auf der neuen Fischerei-Verordnung sofort Maßnahmen zu ergreifen, um Beobachter auf sämtliche EU-Fischereischiffe, die mit Schleppnetzen im Atlantik arbeiten, zu entsenden. Die WDCS hat ein detailliertes Dokument vorgelegt, das die ernste Bedrohung für die Delfine durch die Hochsee-Schleppnetzfischerei im Kanal und der Keltischen See nachweist. Darin werden Fangschiffe Frankreichs, Großbritanniens, Irlands, der Niederlande und Dänemarks für den jährlichen hohen Delfin-Beifang im Winter verantwortlich gemacht. Das WDCS-Papier weist auch darauf hin, dass nur ein Bruchteil der getöteten Delfine an die Küsten gespült wird. Im Falle des Beifangs von Schweinswalen durch Kiemennetze in der Keltischen See wurde ein Anteil von nur 2,3 % gestrandeter Tiere errechnet. Selbst wenn man davon ausgehen würde, dass 10 % der getöteten Gemeinen Delfine angeschwemmt werden, wären dies für 2002 fast 4000 Tiere. Dies stellt den weiteren Bestand der Delfinpopulationen im Atlantik gänzlich in Frage. Nicolas Entrup von der WDCS: "Es müssen umgehend Beobachter auf jedes Fangschiff entsandt werden, um notwendige Informationen zu erhalten, wie im Vorfeld des nächsten Winters effektiv gegen den Beifang vorgegangen werden kann. Dazu müssen aber auch die Verantwortlichen bereit sein, das Beifangproblem wirklich zu lösen. Herr Fischler, Sie haben die Mittel, das jährliche Delfin-Massensterben im Atlantik zu beenden. Handeln Sie!" Den WDCS-Bericht "Cetacean bycatch in pelagic trawl fisheries in the Celtic Sea, Biscay, Channel area", Februar 2003, steht Ihnen auf unserer Homepage www.wdcs-de.org zur Verfügung. ots Originaltext: Whale and Dolphin Conservation Society Pressekontakt: Nicolas Entrup WDCS Tel. 089 6100 2395 E-Mail. nentrup@wdcs.org