Überzähliges Fluthilfegeld für Hochwasserschutz verwenden / BUND-Vorsitzende Zahrnt schreibt an Bundesverkehrsminister Stolpe Berlin (ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe in einem Schreiben aufgefordert, die nicht abgerufenen Fluthilfegelder in Höhe von rund 6 Milliarden Euro für den ökologischen Hochwasserschutz zu verwenden. Mit diesen Mitteln solle eine grundsätzlich neue Flusspolitik eingeleitet werden. Stolpes Überlegungen, den Flussbau an der Elbe fortzusetzen, seien mit vorsorgendem Hochwasserschutz nicht vereinbar. BUND-Bundesvorsitzende Dr. Angelika Zahrnt in ihrem Schreiben: "Sehr geehrter Herr Dr. Stolpe, in einigen Hochwassergebieten wurde der Aufbau Ost um Jahre zurückgeworfen. Sie als für die Probleme des Ostens zuständiger Politiker sollten deshalb der Vermeidung zukünftiger Schäden für Mensch und Wirtschaft oberste Priorität zumessen. Als Bundesverkehrsminister tragen sie eine hohe Verantwortung dafür, dass Häuser und Unternehmen nicht durch neuerliche Hochwasser zerstört werden. Naturnahe Flüsse sind die beste Versicherung gegen mögliche Fluten. Dafür müssen alle zur Verfügung stehenden Gelder mobilisiert werden." Der BUND schlägt vor, mit den nicht abgerufenen Fluthilfemilliarden das Konzept "Lebendige Flüsse" umzusetzen, das Regierung und Umweltverbände im Herbst 2002 auf der nationalen Flusskonferenz entworfen hatten. Geeignete Maßnahmen zur Flutvorsorge seien das Rückverlegen von Deichen, der Aufkauf ufernaher Flächen zur natürlichen Pegelregelung bei Hochwasser und die Öffnung von Überflutungsräumen. Der von Stolpe angekündigte weitere Ausbau der Elbe sei der falsche Weg und widerspreche auch dem rot-grünen Koalitionsvertrag. Darin war vereinbart worden, die Elbe nicht weiter auszubauen. Die geplanten Baumaßnahmen seien einer Studie der Universität Karlsruhe zufolge auch volkswirtschaftlich unsinnig. Obwohl in den letzten 10 Jahren bereits 100 Millionen Euro zur sogenannten Instandsetzung der Elbe verbaut worden seien, habe die auf dem Fluss transportierte Gütermenge von 8 Millionen Tonnen im Jahr 1990 auf inzwischen jährlich rund 4 Millionen abgenommen. ots Originaltext: BUND Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7666 Bei Rückfragen: Rüdiger Rosenthal BUND-Pressestelle Tel.: 030-27586-425/ -489, Fax: -449 Mobil: 0171-8311051 E-Mail: presse@bund.net Internet: www.bund.net