Weizen soll sich selbst gegen Pilzkrankheit schützen Syngenta entwickelt neuen Resistenzmechanismus - Freisetzung in Friemar beantragt Maintal/Bad Salzuflen (ots) - Das Agribusiness Unternehmen Syngenta entwickelt zur Zeit einen Weizen, der sich selbst vor Infektionen durch Fusarium Pilze schützen kann. Mit Hilfe biotechnologischer Methoden haben die Syngenta Züchter einen neuen Mechanismus übertragen, der den Weizen unempfindlich gegen Fusarium Pilzinfektionen macht. Der neue Weizen kann dadurch Stoffwechselprodukte, die der Pilz zur Ausbreitung braucht, selbst abbauen. Fusarium Pilze können die Qualität des geernteten Getreides und der daraus hergestellten Lebens- und Futtermittel erheblich beeinträchtigen. Syngenta hat im Rahmen des geplanten Freisetzungsversuches im Januar den Dialog aufgenommen. "Wir bieten allen das offene Gespräch an" so Dr. Theo Jachmann, Geschäftsführer der Syngenta Deutschland GmbH. Der neue Weizen befindet sich in einer frühen Entwicklungsphase und ist noch mehrere Jahre von der Vermarktung und der Nutzung in Anbau und Verwertung entfernt. Syngenta hat einen Freisetzungsversuch in Deutschland beantragt, in dem dieser Weizen zeigen soll, ob er sich auch unter deutschen Feldbedingungen effektiv vor einer Fusarium-Infektion schützen kann. Internationale Erfahrungen zeigen, dass er deutlich weniger durch solche Pilze befallen wird. Dadurch kann letztlich die Belastung des Erntegutes mit Pilzgiften teils erheblich reduziert werden. Der Freisetzungsversuch ist für die Feldsaison 2003 beantragt. Ähnliche Versuche sind auch in Großbritannien und Frankreich geplant. Positive Erfahrungen liegen bereits aus den USA, Kanada und Argentinien vor. In Deutschland werden die neuen Weizenpflanzen auf insgesamt 200 m2 wachsen. Mit dem Versuch will Syngenta testen, ob sich die gentechnisch eingebaute Fusarium-Resistenz unter Praxisbedingungen als stabil erweist. Marktfähige Sorten sind erst etwa im Jahr 2010 in Deutschland zu erwarten. Dafür will Syngenta bereits jetzt Transparenz und Öffentlichkeit schaffen. Damit sieht sich das Unternehmen ganz im Rahmen der aktuellen Politik zu Freisetzungsversuchen, die die Bedeutung der Biotechnologie für den Standort Deutschland erkannt hat. Syngenta will frühzeitig neue Entwicklungen in kleinen Schritten kommunizieren. Syngenta stellt sicher, dass keine Pflanzen oder Körner in die menschliche oder tierische Ernährung gelangen. Bis auf wenige Proben, die für Untersuchungen benötigt werden, wird das gesamte Pflanzenmaterial nach der Ernte verbrannt. Dies ist in dem öffentlich ausgelegten Antrag beschrieben. Begleitend zu der Bekanntgabe des Antrags im Internet auf den Seiten des Robert-Koch Institutes (RKI), Berlin, und der Auslegung des öffentlichen Teils in Friemar und Berlin hat Syngenta im Januar die Kommunikation zu dem Projekt gestartet. Die wissenschaftliche Sicherheitsbewertung und Antragsprüfung wird von dem renommierten Expertengremium des RKI vorgenommen, das weitere Fachleute anderer Behörden mit einbezieht. Der Antrag enthält aus wettbewerbsrechtlichen Gründen einen nicht öffentlichen Teil. Dieser wird im Rahmen des staatlichen Zulassungsverfahrens ebenfalls von Wissenschaftlern überprüft. Der neue Syngenta Weizen enthält kein Antibiotikum-Markergen. Auch in dieser Hinsicht ist er ein Beleg für die Fortschritte in der Grünen Gentechnik. Kritiker äußern die Befürchtung, dass Krankheitserreger des Menschen auf Umwegen durch Antibiotikum- Markergene resistent werden könnten. "Wir nehmen die Argumente unserer Kritiker ernst, selbst wenn diese wissenschaftlich unbegründet sind", so Theo Jachmann. Letztlich spielen eine Reihe von Faktoren bei der Fusarienkontrolle eine Rolle, vor allem ackerbauliche Maßnahmen, Fruchtfolgen, Sortenwahl. Die Biotechnologie kann diesen Maßnahmen ein weiteres Element zur Seite stellen. Die Kontrolle von Fusarieninfektionen ist allen Marktbeteiligten ein gemeinsames Anliegen. Syngenta zählt auch in der konventionellen Züchtung zu den führenden Unternehmen. Gleichzeitig sieht Syngenta ihre Aufgabe in der Erforschung weiterer, gangbarer Möglichkeiten. Dazu setzt das Unternehmen moderne Methoden der Bio- und Gentechnologie ein, die auch dem Verbraucher einen Nutzen bringen. Hierfür ist das aktuelle Projekt ein gutes Beispiel. ots Originaltext: Syngenta Agro GmbH Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=29863 Kontakt für Rückfragen der Redaktionen: Peter Hefner, Syngenta Agro GmbH, Media Relations Tel.: 06181-9081-348, Fax: 06181-9081-225, mobil 0174-3286-126