Aufgaben für die Walfangkommmission in Berlin

   Frankfurt am Main (ots) - 

   Erstmals tagt die Internationale Walfangkommission (IWC) in    
   Deutschland. Wird ihr Satzungsauftrag weiterhin blockiert?
   
    NOVO präsentiert in seiner 64sten Ausgabe einen Artikel von Dan
Goodman, der als Mitglied des IWC-Wissenschaftsausschusses an der
IWC-Tagung vom 16.-19. Juni in Berlin teilnimmt. Der Artikel ist ab
sofort unter http://www.novo-magazin.de/64/novo6458.htm online
verfügbar. Goodmans Darstellung der Geschichte und der Arbeitsfelder
der IWC sowie ihrer Probleme ist eine hervorragende Grundlage für die
anstehenden Diskussionen.
   
   Goodman bemängelt, dass der es der IWC laut Satzung eigentlich um
eine "geordnete Entwicklung der Walfangindustrie ... durch die
angemessene Erhaltung der Walbestände" gehen sollte. Durch
Initiativen verschiedener Mitgliedsstaaten, die den kommerziellen
Walfang völlig beendet sehen wollen, sei aber jegliche satzungsgemäße
Arbeit verhindert worden. Ihr Einfluss habe auch die
wissenschaftliche Arbeit entwertet, was darin gipfelte, dass vor
einigen Jahren der Vorsitzende des IWC-Wissenschaftsausschusses aus
Protest von seinem Amt zurücktrat.
   
   Goodman plädiert dafür, zu einer sachlichen Diskussion
zurückzukehren: "Die IWC durch die Wiederaufnahme nachhaltigen,
kommerziellen Walfangs wieder funktionsfähig zu machen, hätte weiter
reichende politische Signalwirkung. Denn die Pattsituation in der
Kommission lähmt nicht nur sie, sondern blockiert auch die
internationale Zusammenarbeit hinsichtlich der Bewirtschaftung
anderer Meeresrohstoffe ... Die wissenschaftlichen Verfahren, die
eine geregelte Bejagung reichhaltiger Walbestände ermöglichen, ohne
sie zu überfischen, liegen vor." Die Wiederherstellung der
Funktionsfähigkeit der IWC sei auch aus ökologischen Gründen geboten.
Allerorts werde die Umsetzung ökosystemischer Bewirtschaftungsmodelle
gefordert. Wale als zoologische Gruppe an der Spitze der
Nahrungspyramide hiervon auszunehmen, sei kontraproduktiv.
   
   Ob die Jahrestagung der IWC sich in diese Richtung bewegt, ist
laut Goodman fraglich. In vielen westlichen Industrienationen
mutmaßten politische Entscheidungsträger, dass die Mehrheit ihrer
Wähler dem Walfang ablehnend gegenübersteht. Dieser Sicht würde durch
populistische Positionen gegen den Walfang allzu leichtfertig
entsprochen.
   
    NOVO64/65, 5-8 2003, 84sA4; EUR 10


ots Originaltext:     NOVO MAGAZIN
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