1. BDI-Präsident Rogowski fordert unbürokratische Alternative zum milliardenschweren Dosenpfand 2. BDI-Chef Rogowski erhält die "SILBERNE DOSENTORTE" für den kreativsten Vorschlag einer neuen Steuer in 2003 / Deutsche Umwelthilfe: Dosenpfand hat sich bewährt 3. Bierabsatz in Deutschland steigt im April um 1,2 % - Dosenpfand kein Hindernis - Mehrwegquote wächst weiter 4. Getränkeindustrie und Handel stehen zu Einweg-Zuschlag / Bundesumweltminister ignoriert Empfehlung von Umweltsachverständigen ---1. ------------------------------------------------------------ BDI-Präsident Rogowski fordert unbürokratische Alternative zum milliardenschweren Dosenpfand Berlin (ots) - Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Michael Rogowski, hat am Montag in dem Gespräch zwischen Vertretern der Industrie und des Handels mit Bundesumweltminister Trittin eine schnelle und unbürokratische Lösung zur Vermeidung der Pfandpflicht gefordert, die den Standort Deutschland und seine Bürger nicht weiter belastet. "Angesichts der derzeitigen gesamtwirtschaftlichen Lage ist die Grenze der Belastbarkeit für Verbraucherinnen und Verbraucher sowie für die deutsche Wirtschaft deutlich überschritten", sagte Rogowski. "Wir halten daher Alternativen zum Pfand, beispielsweise durch eine privatwirtschaftlich ausgestaltete Fonds-Lösung, für den besseren Weg. Entgegen der in der Presse dargestellten Überlegungen sind für den BDI Steuer- oder Abgabenlösungen in diesem Zusammenhang nie eine Alternative gewesen", unterstrich Rogowski. Der Bundesumweltminister zeige jedoch bedauerlicherweise keine Bereitschaft für Lösungen, die Bürger und Wirtschaft weniger belasten und halte weiter an der Forderung nach dem Aufbau eines bundesweiten Pfandsystems zum 1. Oktober 2003 fest. Trotz der zahlreich geäußerten Befürchtungen wurde zum 1. Januar 2003 die Pfandpflicht auf bestimmte Einweg-Getränkeverpackungen in Deutschland eingeführt. Dies habe erhebliche Marktverwerfungen in Gang gesetzt. Massive Umsatzeinbrüche, Kurzarbeit und Arbeitsplatzverluste in den betroffenen Industriezweigen seien Realität. Eine weitere Verschärfung dieser Entwicklung sei zu befürchten. Insgesamt drohe die Schließung von 2.000 Unternehmen, darunter vor allem Kioske sowie der Verlust von über 10.000 Arbeitsplätzen. Die Pfandpflicht zwingt Industrie und Handel dazu, bis zum 1. Oktober 2003 ein bundesweites Rücknahmesystem aufzubauen, das Investitionskosten in Milliardenhöhe und extrem hohe Betriebskos- ten erfordert. Dies führt zwangsläufig dazu, dass die betroffenen Produkte teurer werden und so den Bürgern Kaufkraft entziehen. Insgesamt wird mit volkswirtschaftlichen Belastungen aufgrund der hohen Investitions- und Betriebskosten für das Pfandsystem von bis zu 3,5 Mrd. Euro jährlich gerechnet. "Das Finanzvolumen könnte besser zur Belebung der Binnennachfrage genutzt werden", sagte Rogowski. "Der angestrebte konjunkturelle Aufschwung wird gefährdet, ohne dass mit dieser Regelung ökologische Erfolge erzielt werden können." ots Originaltext: Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6570 Pressekontakt: Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. Mitgliedsverband der UNICE Postanschrift 11053 Berlin Telekontakte Tel.: (030) 2028-1450 Fax: (030) 2028-2450 Internet: http://www.bdi-online.de E-Mail: a.schultheiss@bdi-online.de --- 2. ------------------------------------------------------------ BDI-Chef Rogowski erhält die "SILBERNE DOSENTORTE" für den kreativsten Vorschlag einer neuen Steuer in 2003 / Deutsche Umwelthilfe: Dosenpfand hat sich bewährt Berlin (ots) - BDI-Chef Rogowski wurde heute von der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) für seine Dosensteuer-Initiative mit der "Silbernen Dosentorte" für den "kreativsten Vorschlag des Jahres für eine neue Steuer des Jahres" ausgezeichnet. "Rogowskis Amoklauf gegen das Dosenpfand ist ein Armutszeugnis für die deutsche Wirtschaft. Eine Dosensteuer anstelle des bewährten und für den Kunden kostenneutralen Pfandes passt nicht in die derzeitige wirtschaftliche Landschaft", so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe. "Der BDI weiß dabei nicht einmal, was er genau will. Innerhalb von 72 Stunden präsentiert er zuerst eine Pflichtabgabe, die zu einer "Dosen-Steuer" und am Montagmittag schließlich zum Modell einer "gesetzlich geregelter Zuschlag" mutiert. Nach der klaren Ablehnung durch die Bundesregierung erwartet nun die DUH, dass Handel und Industrie mit derselben Geschwindigkeit und Kreativität das bundesweit einheitliche Pfandsystem zum 1. Oktober 2003 aufbaut". Fünf Monate nach seiner Einführung befürworten nach einer Befragung der Financial Times Deutschland drei von vier Bundesbürgern das Dosenpfand und fordern gar dessen Ausdehnung auf alle Einweggetränke. Die Lenkungswirkung pro Mehrweg ist eindrucksvoll: Nach dem von der Nürnberger GfK durchgeführten ConsumerScan ist in den bepfandeten Getränkebereichen Bier, Limonade und Wasser im Durchschnitt jede zweite Getränkedose oder Plastikflasche durch Mehrweg ersetzt worden. Besonders beeindruckend ist die Verdrängung von Einweg beim Bier: Im Dezember 2002 war noch jedes dritte Bier ein Dosenbier, im 1. Quartal 2003 nur noch jedes zehnte. Mit Einführung des Dosenpfandes zum Januar 2003 hat sich zudem die Vermüllung der Landschaft mit Getränkedosen und Einwegflaschen deutlich verringert. Dies berichten übereinstimmend Kommunen und Straßenmeistereien. Mit dem bundesweit einheitlichen Pfand zum 1. Oktober werden auch die letzten dann bepfandeten Dosen und Einwegflaschen aus der Landschaft verschwinden. Der Lenkungseffekt wird dabei voraussichtlich über 98 % liegen. Die Deutsche Umwelthilfe e.V. begrüßt, dass Bundesumweltminister Jürgen Trittin die Einweglobby in Handel und Industrie unmissverständlich darauf hingewiesen hat, dass Gesetze und Verordnungen auch für sie gelten und am 1. Oktober 2003 nicht gerüttelt werden darf. Es gibt nicht den geringsten Grund, einen gerade etablierten ökologischen Fortschritt wegen Einzelinteressen wieder abzubauen. Die Aufhebung des Einwegpfandes würde zehntausende kleine und mittelständische Getränkeabfüller, Brauereien und Fachhändler bestrafen, die seit Januar 2003 sich mit enormen Investitionen auf die neue Rechtslage eingestellt haben. ots Originaltext: Deutsche Umwelthilfe e.V. Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=22521 Für Rückfragen: Jürgen Resch, Deutsche Umwelthilfe e.V., Güttinger Str. 19, 78315 Radolfzell, Tel. mobil: 0171 3649170 Tel. 07732/9995-0, Fax. 07732/9995-77, Email: resch@duh.de --- 3. ------------------------------------------------------------ Bierabsatz in Deutschland steigt im April um 1,2 % - Dosenpfand kein Hindernis - Mehrwegquote wächst weiter Limburg (ots) - Nach den heute bekannt gewordenen Zahlen des Statistischen Bundesamtes ist der deutsche Bierabsatz im April 2003 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,2 % angestiegen. Mit 8,471 Millionen Hektolitern verkauften die deutschen Brauereien rund 100.000 Hektoliter mehr als im April 2002. Der rückläufige Absatztrend der ersten Wochen des laufenden Jahres, in denen die Branche noch die Bevorratung der Verbraucher mit billigem Dosenbier spürte, das vor allem die Discounter zum Jahreswechsel zu Dumpingpreisen veräußert hatten, wurde damit gebrochen. "Die Zahlen belegen, dass die deutsche Brauwirtschaft trotz des seit 01. Januar 2003 geltenden Dosenpfandes wieder mehr Bier verkaufen kann", unterstrich Roland Demleitner, Geschäftsführer des Bundesverbandes mittelständischer Privatbrauereien. Der Verband, dem rund 70 % der deutschen Brauereien angehören, verteidigte die Pfand- und Rücknahmepflicht für Einweggetränkeverpackungen noch einmal. "Der Anteil der umweltfreundlichen Mehrwegflaschen ist seit in Kraft treten des Dosenpfandes zum 01. Januar 2003 von zuletzt rund 75 % wieder auf über 91 % angestiegen", betonte Demleitner. "Hiervon profitieren vor allem die mittelständischen Privatbrauereien, die stets an der umweltfreundlichen Mehrwegverpackung festgehalten und sich bestens auf die Pfandpflicht vorbereitet haben." Nach wie vor sei die Glasmehrwegflasche für Bier auch die qualitativ beste Verpackung. Der Bundesverband mittelständischer Privatbrauereien forderte den organisierten Lebensmitteleinzelhandel noch einmal auf, sich endlich an seine Zusagen zu halten und bis 01. Oktober 2003 ein flächendeckendes Rücknahmesystem für Einweggetränkeverpackungen aufzubauen. ots Originaltext: Deutsche Umwelthilfe e.V. Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=22521 Pressekontakt: Bundesverband mittelständischer Privatbrauereien e.V. Im Dachsstück 9, 65549 Limburg Tel.: 06431 / 52048 Fax: 06431 / 53612 Für Rückfragen: Geschäftsführer Roland Demleitner, Mobil: 0171 / 5311444 ---4. ------------------------------------------------------------ Getränkeindustrie und Handel stehen zu Einweg-Zuschlag / Bundesumweltminister ignoriert Empfehlung von Umweltsachverständigen Berlin (ots) - Getränkeindustrie und Handel stehen unverändert zu dem Vorschlag, die Pfandpflicht auf Einweg- Getränkeverpackungen durch einen maßvollen Einweg-Zuschlag zu ersetzen. Obwohl sich der Bundesumweltminister in der heutigen Besprechung mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) sowie Unternehmensvertretern für keinerlei Alternative zur Pfandpflicht aufgeschlossen gezeigt hat, werden Getränkeindustrie und Handel in den nächsten Wochen weiter verstärkt für eine ökologisch und wirtschaftlich vernünftigere Lösung werben. Die Unternehmensvertreter sind enttäuscht, dass der Bundesumweltminister sich gegen einen Vorschlag wendet, der vom Sachverständigenrat für Umweltfragen der Bundesregierung, führenden Umweltverbänden und Gewerkschaften ausdrücklich unterstützt wird. Die Wirtschaftsdelegation hat den Bundesumweltminister bestätigt, dass die begonnene Vorbereitung des Aufbaus eines bundeseinheitlichen Einweg-Pfandsystems fortgesetzt wird. Sie hat jedoch auch darauf hingewiesen, dass die Aufstellung von Rücknahmeautomaten von der individuellen wirtschaftlichen Entscheidung eines jeden Unternehmens abhängt. Ferner hat sie darauf aufmerksam gemacht, dass der Zeitplan für das Pfandsystem von noch nicht abgeschlossenen Genehmigungsverfahren sowie der schwebenden Novelle der Verpackungsverordnung belastet ist. Folgende Unternehmen und Verbände sprechen sich in einer gemeinsamen Erklärung für die Ablösung des Pflichtpfands durch einen maßvollen Einweg-Zuschlag aus: Aldi, AVA, Dohle, Edeka, Globus, Gutberlet, Lekkerland, METRO, REWE, Spar, Tengelmann, WalMart, Coca-Cola, Danone, Gerolsteiner, Nestlé, Pepsi-Cola, Arbeitsgemeinschaft Marke und Verpackung deutscher Brauereien (AMV), Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), Deutscher Brauerbund (DBB), Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE), Mineralwasserimportverband, Markenverband (MV), Wirtschaftsvereinigung alkoholfreie Getränke (Wafg). ots Originaltext: CCE AG Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=33718 WKN: 850663 Für Rückfragen: Hartmut Gahmann Nestlé Tel.: 0151 - 1820 50 50 Klaus Hillebrand Coca-Cola Tel.: 0172 - 2641163