Havarie in der Ostsee: WWF fordert Lotsenpflicht Frankfurt/Main (ots) - Nach der Havarie des chinesischen Frachters "Fu Shan Hai" fordert der WWF einschneidende Maßnahmen zum Schutz der Ostsee. Die Meeresregion müsse umgehend als besonders sensibles Meeresgebiet (PSSA-Particularly Sensitive Sea Area) ausgewiesen werden. Damit soll eine Lotsenpflicht sowie Leitsysteme für Schiffe mit besonders gefährlicher Ladung durchgesetzt werden. Der chinesische Frachter sank am Samstag nach einem Zusammenstoß mit einem polnischen Containerschiff unter zypriotischer Flagge. An Bord waren rund 60.000 Tonnen Kunstdünger und etwa 1500 Tonnen Schweröl (Schiffstreibstoff). Wenige Seemeilen vor der Küste der dänischen Insel Bornholm treibt ein mehrere Kilometer großer Ölteppich. "Der Unfall zeigt, dass schon einige Tonnen Öl große Verschmutzungen anrichten können", betont Jochen Lamp, Leiter des WWF-Ostseebüros Stralsund. "Nicht auszudenken, wenn eine vergleichbare Havarie mit einem Tanker passiert wäre." Die Ostsee reagiere besonders anfällig auf Verschmutzungen. Weil die See sehr flach sei und nur wenige Strömung aufweise, trete anders als auf dem offenem Meer nur ein geringer Verdünnungseffekt ein. "Der Zwischenfall ist ernst, denn bei dem Öl handelt es sich um das für die Natur besonders giftige Schweröl. Auch die Düngerladung ist für die Ostsee alles andere als harmlos", so Lamp. Man müsse aus dem Unfall endlich die richtigen Schlussfolgerungen ziehen. Die Ostsee ist ein weltweit einmaliger Naturraum der Welt, es sei mehr als fahrlässig, sie durch eine lediglich auf den schnellen Profit orientierte Schifffahrt kaputt zu machen. Der wachsende Verkehr insbesondere von den russischen Ölhäfen sei eine riesige Gefahr. Hier müsse so schnell wie möglich gehandelt werden, fordert der WWF. Auf der bevor stehenden Ministerkonferenz der Ostseeanrainerstaaten Ende Juni in Bremen müsse man sich auf ein gemeinsames Vorgehen einigen, um die Ostsee endlich sicherer zu machen. ots Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6638 Pressekontakt: Jochen Lamp, Leiter WWF Ostseebüro, Mobil: 0160 90 61 38 17 Jörn Ehlers, Pressestelle WWF Deutschland, Tel.: 0 30 / 30 87 42 12