Mehr Platz für Meerestiere in Nord- und Ostsee! WWF-Protestaktion gegen Überfischung, Schiffsunfälle und Zerstörung der Meeresumwelt Frankfurt (ots) - Am Eröffnungstag der Umweltministerkonferenz zum Schutz von Nordostatlantik und Ostsee in Bremen protestiert der WWF gegen den Missbrauch unserer Meere durch umweltschädliche Fischerei, wachsenden Schiffsverkehr und hohe Schadstoffeinträge. Als Fische und Poseidon verkleidete WWF-Aktivisten stellen die Auswirkungen der Überfischung dar und halten zehn Modelle von Schiffen hoch, die die größten Schiffsunfälle der letzten Jahre symbolisieren. Der WWF überreichte Bundesumweltminister Jürgen Trittin einen Forderungskatalog und appellierte an ihn und seine Ministerkollegen, endlich die dringenden Maßnahmen zu ergreifen, um diese empfindlichen Lebensräume langfristig zu schützen. "Die Zeit läuft uns davon", warnte WWF-Sprecher Stephan Lutter. "Die wirtschaftliche Nutzung von Nord- und Ostsee hat in den vergangenen Jahren immer mehr zugenommen: Schifffahrt, Offshore Gas- und Ölplattformen, Kabeltrassen, Windparks sowie Fisch-Trawler, die mit ihren Fanggeräten die Meeresböden durchpflügen, haben diese empfindlichen Lebensräume stark geschädigt. Die Umweltminister müssen dringend ein Netz von Meeresschutzgebieten einrichten und die verschiedenen konkurrierenden Aktivitäten gemeinsam planen und umweltverträglich gestalten." Eine kürzlich veröffentlichte WWF Studie hat gezeigt, dass Nordostatlantik und Ostsee stark bedroht sind: Meeresvögel- und Meeressäugerbestände haben stark abgenommen, wertvolle Lebensräume wie die bis zu 4.500 Jahre alten Kaltwasserkorallenriffe sind zu weiten Teilen gestört oder bereits zerstört. Viele Fischbestände sind überfischt, und jährlich fallen allein in der südlichen und zentralen Nordsee über 7.500 Schweinswale als Beifang der Stellnetzfischerei zum Opfer. Durch den zunehmenden Schiffsverkehr steigt die Gefahr einer Ölkatastrophe ständig. Bereits jetzt ist durch die Vielzahl von Ölunfällen die Zahl der Eisenten im Nordostatlantik stark zurückgegangen, durch den Tankerunfall der Prestige ist vor der Küste Spaniens der Mittelmeer-Sturmtaucher verschwunden. Forderungen des WWF an die Umweltministerkonferenz: - Einrichtung eines Netzwerks von Meeresschutzgebieten mit wirksamen Maßnahmen zum Schutz empfindlicher Tiere und Pflanzen vor Schädigung durch Fischerei oder Schifffahrt. - Verringerung der Fischereiflotten und Einführung von umweltschonenden Fischereimethoden und Wiederaufbaupläne für zusammengebrochene Bestände wie der Kabeljau in der Nordsee. - Ausweisung der Ostsee sowie der Fahrwasser des Nordostatlantik von Schottland bis Gibraltar als Besonders Empfindliches Seegebiet (PSSA Particularly Sensitive Sea Area) mit Lotsenpflicht, Satelliten gestützte Verkehrsmelde- und Lenksysteme wie in der Luftfahrt üblich sowie Nothäfen, Pflichtrouten und Fahrverbote für gefährliche Öl- und Chemikalientanker. ots Originaltext: WWF Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6638 Weitere Informationen: Stephan Lutter, Referent Internationaler Meeresschutz WWF, Tel. 0171- 54 87 312 Heike Vesper, Referentin Fischerei WWF, Tel. 0421-6584623, 0173- 2033348 Gabriele Kranz, Pressereferentin WWF Deutschland, Tel. 04 21/6 58 46- 18, 0171-3426928 Achtung, Redaktionen! Fotos von der WWF-Aktion erhalten Sie bei: Jürgen Matijevic, Bildredaktion WWF, Tel.: 069/79144-152