NABU fordert Stärkung des deutschen Zolls im Bereich Artenschutz Bonn (ots) - Der Naturschutzbund NABU hat die Bundesregierung aufgefordert, die Zoll- und Kontrollbehörden im Bereich des internationalen Artenschutzes zu stärken. "Mit Information der Bürgerinnen und Bürger allein kann der illegale Handel mit geschützten Tieren und Pflanzen nicht gestoppt werden", sagte NABU-Präsidiumsmitglied und Artenschutzexpertin Heike Finke. Gerade während der Hauptreisesaison würden immer noch viel zu viele Produkte und lebende Souvenirs geschützter und bedrohter Arten aus exotischen Ländern nach Deutschland eingeführt. Zwar begrüße der NABU die heute von Bundesumweltminister Jürgen Trittin vorgestellten Bestrebungen, die Reisenden besser über die Strafen und Hintergründe aufzuklären. "Gleichzeitig muss aber auch für eine personelle Verbesserung bei den Kontrollen auf Flughäfen und Grenzübergängen während der Hauptreisezeiten gesorgt werden", forderte Finke. Waren aus Reptilienleder, Korallenschmuck, selbstgesammelte Riesenmuscheln, Kakteen und Orchideen, selbst Elfenbeinprodukte zählten auch heute noch zu beliebten Urlaubssouvenirs. "Der illegale Handel ist ein entscheidender Faktor bei der Bedrohung seltener Pflanzen und Tiere", betonte Finke. Mehr als 8.000 Tier- und 40.000 Pflanzenarten werden durch das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) geschützt, dem seit 1973 weltweit mittlerweile über 160 Staaten beigetreten sind. Ein weiteres Problem stellten laut NABU fehlende Unterbringungskapazitäten für beschlagnahmte Tiere dar. "Eine artgerechte Unterbringung exotischer Tiere stellt die Behörden immer wieder vor Probleme", so Finke. Hier fehle es an fachlich anerkannten Auffangzentren mit der entsprechenden finanziellen Unterstützung, die illegal eingeführte Papageien, Affen und andere exotische Tiere aufnehmen können. Im Internet zu finden unter www.NABU ots Originaltext: NABU Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6347 Pressekontakt: Für Rückfragen: Heike Finke, NABU-Artenschutzexpertin, Tel. 0179-1102513 NABU-Pressestelle, 0228-4036-14