Rocky Mountains

Virus verrät Puma-Wanderung

Träumender Puma

Das Erbgut eines Katzenvirus verrät, wo sich Pumas in der letzten Zeit aufgehalten haben. Die Erkenntnisse über die Wanderungsbewegungen der Tiere könnten bei der Planung von Schutzgebieten helfen.

(jkm) - Durch menschlichen Einfluss werden die Lebensräume vieler Tierarten zersplittert, oftmals mit schwerwiegenden Folgen. Zoologen und Naturschützer untersuchen das Erbgut von Tieren, um einen gestörten Genfluss zwischen einzelnen Populationen und drohende Inzucht zu erkennen. Gerade bei Arten mit langen Generationszeiten können die genetischen Veränderungen aber nicht mit denen des Lebensraums Schritt halten.

Zumindest bei Pumas (Puma concolor) erlaubt das Katzenimmunschwächevirus FIV (feline immunodeficiency virus) eine sehr viel höhere zeitliche Auflösung, glauben die Biologen Roman Biek und Mary Poss von der University of Montana, Missoula. Besitzer von Hauskatzen fürchten das Virus, weil es bei ihren Tieren AIDS-ähnliche Symptome hervorrufen kann. Bei Pumas scheint eine Infektion dagegen keine Folgen zu haben.

Die Forscher untersuchten Blutproben von in den Rocky Mountains lebenden Pumas. Die Sequenzierung zweier Virusgene ergab, dass das Virusgenom sich pro Jahr um bis zu 0,5 Prozent verändert. Innerhalb eines Gebietes trugen die infizierten Tiere meist eng verwandte Virusstämme, berichtete Biek auf dem Jahrestreffen der Society for Conservation Biology. Zwischen den Regionen zeigten sich dagegen deutliche Unterschiede.

Bei einigen Tieren fanden die Forscher jedoch einen Virusstamm, der nicht dem örtlich vorherrschenden Typ entsprach, sondern vom anderen Ende des Untersuchungsgebietes zu stammen schien. Daraus schließen sie, dass es in der jüngsten Zeit einige Wanderungen über große Entfernungen gegeben haben muss.

"Wenn wir zeigen können, dass Pumas in den nördlichen Rockies tatsächlich über weite Strecken wandern, wäre das ein starkes Argument dafür, das gesamte Gebiet unter Schutz zu stellen", so Biek gegenüber der Online-Ausgabe des Magazins "Nature". Vielleicht seien die großen Fleischfresser der Region generell mobiler als man bislang gedacht habe.


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Shirarch 28.09.2002
(c) vista verde news 19.07.2002

 
Der Weg des Puma
 

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Das Erbgut eines Katzenvirus verrät, wo sich Pumas in der letzten Zeit aufgehalten haben. Die Erkenntnisse über die Wanderungsbewegungen der Tiere könnten bei der Planung von Schutzgebieten helfen.

(jkm) - Durch menschlichen Einfluss werden die Lebensräume vieler Tierarten zersplittert, oftmals mit schwerwiegenden Folgen. Zoologen und Naturschützer untersuchen das Erbgut von Tieren, um einen gestörten Genfluss zwischen einzelnen Populationen und drohende Inzucht zu erkennen. Gerade bei Arten mit langen Generationszeiten können die genetischen Veränderungen aber nicht mit denen des Lebensraums Schritt halten.

Zumindest bei Pumas (Puma concolor) erlaubt das Katzenimmunschwächevirus FIV (feline immunodeficiency virus) eine sehr viel höhere zeitliche Auflösung, glauben die Biologen Roman Biek und Mary Poss von der University of Montana, Missoula. Besitzer von Hauskatzen fürchten das Virus, weil es bei ihren Tieren AIDS-ähnliche Symptome hervorrufen kann. Bei Pumas scheint eine Infektion dagegen keine Folgen zu haben.

Die Forscher untersuchten Blutproben von in den Rocky Mountains lebenden Pumas. Die Sequenzierung zweier Virusgene ergab, dass das Virusgenom sich pro Jahr um bis zu 0,5 Prozent verändert. Innerhalb eines Gebietes trugen die infizierten Tiere meist eng verwandte Virusstämme, berichtete Biek auf dem Jahrestreffen der Society for Conservation Biology. Zwischen den Regionen zeigten sich dagegen deutliche Unterschiede.

Bei einigen Tieren fanden die Forscher jedoch einen Virusstamm, der nicht dem örtlich vorherrschenden Typ entsprach, sondern vom anderen Ende des Untersuchungsgebietes zu stammen schien. Daraus schließen sie, dass es in der jüngsten Zeit einige Wanderungen über große Entfernungen gegeben haben muss.

"Wenn wir zeigen können, dass Pumas in den nördlichen Rockies tatsächlich über weite Strecken wandern, wäre das ein starkes Argument dafür, das gesamte Gebiet unter Schutz zu stellen", so Biek gegenüber der Online-Ausgabe des Magazins "Nature". Vielleicht seien die großen Fleischfresser der Region generell mobiler als man bislang gedacht habe.


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