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Forscher verstehen "Sprache" der Geparden
Akustik und Mathematik bringen verborgene Laute zu
Tage
Moskau
- Forschern des Moskauer Zoos ist es gelungen, die Laute
von Geparden gezielt zu analysieren, so dass mit dieser
Hilfe die Nachzucht und Haltung der seltenen Tiere in
Gefangenschaft wesentlich erfolgreicher verlaufen kann
als bisher. Igor Egorov, Bella Novikova und Elena
Volodina brachten Akustik und Mathematik zum Einsatz, um
die Laute der Paarungsbereitschaft zu erkennen, die das
menschliche Ohr nicht unterscheiden kann.
Da
sich Männchen und Weibchen in freier Wildbahn nur zur
Paarung "treffen", werden sie auch in Zoos
getrennt gehalten. Das Kunststück der Zoologen liegt
darin, die Paarungsbereitschaft zu erkennen, um die Tiere
zur Zeugung von Nachwuchs zusammenzubringen. Äußerlich
ist dieser Zeitpunkt nicht zu erkennen. Die Moskauer
Forscher stellten fest, dass männliche Geparden auf den
Geruch empfängnisbereiter Weibchen mit einem speziellen
Laut reagieren, den sie nur in diesem Zusammenhang ausstoßen.
Viele andere Laute sind dem so genannten "Knacken"
allerdings sehr ähnlich und für das menschliche Ohr
nicht unterscheidbar.
Mit Hilfe
eines Sonographen, Spektrographen und einer speziellen
Software gelang es den Forschern, acht in Klang und
Bedeutung unterschiedliche Lauttypen zu beschreiben. Das
"Knacken" unterscheidet sich dabei durch die
Schwingungsperiode und lässt sich per Computeranalyse
leicht erkennen. Nun präsentieren die Zoologen den männlichen
Geparden rechtzeitig vor der Sommerzeit tägliche
Urinproben der Weibchen und horchen auf die erhofften
Brunstlaute. Auch für die sonstige Unterbringung ist das
Verstehen der Gepardensprache hilfreich, so Volodina.
Erstmals sei die Rangfolge der Tiere am Ton zu erkennen,
und spezielle Laute seien geeignet, die Tiere
aufzumuntern.
(Quelle:
Pressetext Deutschland, 30.11.2000)
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