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Die Informationen für diese und die nächste Rubrik "Landschaften" sind größten Teils entnommen und stellenweise zitiert aus dem Buch "Reiseführer Natur - Ostafrika" von Wally und Horst Hagen.



3. Masai-Mara-Nationalreservat (Kenia)


Masai Mara - in der Sprache der Masai bedeutet es "das gefleckte Land". Wenn man sich das Land aus großer Höhe anschaut, weiß man auch warum: Vereinzelte grüne Akazienbäume und -sträucher bilden den Kontrast zu einer schier endlosen ockerfarbenen Graslandschaft.

Die Masai Mara wartet mit einem bemerkensreichen Tierreichtum und einer großen Artenvielfalt auf. Eine abwechslungsreiche Landschaft läßt eine Safari zum Erlebnis werden, zumahl man mit Sicherheit auf eine Menge Tiere treffen wird. Hier ist zum Beispiel die größte Dichte an Löwen beheimatet. Auch andere Raubtiere sieht man hier häufiger als in anderen Parks. Genausogut kann man aber auch die Huftierebeobachten, die in riesigen Herden durch das Land ziehen.

Das Masai-Mara-Nationalreservat mit 16ookm² Größe liegt in Kenias Südwesten an der Grenze zu Tansania und bildet mit dem Seengeti-Nationalpark für die Wanderherden ein gemeinsames Ökosystem. Es liegt 1500-1650m über dem Meeresspiegel und wird im Südosten von zwei 2200m-Bergen begrenzt. Niederschläge fallen das ganze Jahr über, wobei es klar zwei Regenzeiten gibt, an denen im Westen 1200mm und im Osten 800mm Regen fallen. Abkühlung bedeuten diese Regenfälle nicht, wohl aber sind die Pisten nicht mehr so staubig. Das Wasser wird abgeleitet durch den im Westen liegenden Mara-Fluß und den von Osten kommenden Talek River. An der Westgrenze des Parks liegt das 300m über der Ebene herausragende steile Oloololo Escarpment. Im Osten daran schließt sich das sehr fruchtbare Mara-Dreieck, das nach starken Regenfällen oft von Überschmemmungen gesegnet ist.

In der überall vorherrschenden Grassavanne überwiegt das "Red Oak"-Gras, das von vielen Pflanzenfressern bevorzugt wird. Aufgelockert wird die Savanne von Akazienbäumen und -büschen, welche dem Land dieses bekannte gefleckte Aussehen verleihen. Kommen Sie an die Flußläufe und in die dort befindlichen Galeriewälder, sehen Sie hauptsächlich 2 Baumarten: Warburgia ugandensis und Diospyros abessynica. Dazwischen gelegentlich gewaltige Feigenbäume. Die Tierwelt ist in der Anzahl und der Artenvielfalt einzigartig. Wahrscheinlich am imposantesten sind die Wanderungen der riesigen Gnu- und Zebraherden. Die richten sich jedoch nach den Niederschlägen und nicht nach dem Kalender, so daß man ebenfalls dem Regen hinterherziehen muß, um die großen Herden zu erleben. Die Vor- oder Nachhut sehen Sie zmindest von August bis November. Außerhalb der Wanderzeit finden Sie hauptsächlich seßhafte Arten wie Impalas, Wasserböcke, Kongonis, Topis und einige kleinere Antilopen. Immer zu sehen sind umherziehende Wasserbüffel, Elefanten und Giraffen. Von den Raubtiere finden Sie in der Mara fast jede in Afrika vorkommende Art: Löwen, Hyänen, Geparden und Leoparden sowie alle drei Schakalarten und Löffelhunde. Einige Löwenrudel umfassen sogar über 30 Tiere. Die Flüsse beheimaten viele Flußpferde und auch seehr große Nilkrokodile. Also Vorsicht, nicht die Füße im Wasser baumeln lassen! Für den Vogelfreund ist die Mara ebenfalls ein Paradies. Hunderte Vogelarten kommen vor, darunter viele Greifvögel, Lerchen- und Pieperarten.

Wenn man die Mara bereisen möchte, benötigt man bis auf die Regionen östlich des Mara-Flußgebietes nicht dringender Weise ein Allradfahrzeug. Um das gesamte Reservat kennenzulernen, sollte man laut Hagen mindestens 3 volle Safaritage veranschlagen. In dieser Zeit sind unbedingt zu besuchen: die Keekorok-, die Serena- und die Musiara-Gegend.

Der Osten um Keekorok herum ist wegen der zahlreichen Korongos so interessant. Korongos sind in die Savanne eingeschnittene buschbestandene Flußläufe die zur Regenzeit und kurz danach Wasser führen, sonst aber bis auf ein paar wenige Wasserlöcher ausgetrocknen sind. An diesen tränken und weiden viele verschiedene Huftierarten. Dadurch hat man aber auch eine große Chance den Raubtieren der Savanne zu begegnen. Wer aufmerksam beobachtet, wird auf den Bäumen auch einen dösenden Leoparden entdecken können, der dann oft stundenlang auf einem bequemen Ast liegen.

Die Serena-Gegend wird zur Trockenzeit richtig interessant, weil hier auch auf dem Höhepunkt der wasserlosen Zeit noch reichlich Futter für die Tiere wächst. Nicht entgehen lassen sollte man sich eine Fahrt am Fuße des Oloololo-Escarpment entlang. Gerade wenn man Pferdeantipolen beobachten möchte.

In der Musiara-Region leben mehr Tierarten, als in den anderen Regionen, obwohl sie hier nicht besonders hohe Kopfzahl erreichen. Ausgenommen davon sind die Wanderherden, die nördlich der Serena-Lodge und nördlich des Governor' Camps den Marafluß überqueren. Mitzubringen ist allerdings viel Geduld, welche dann aber auch durch ein einzigartiges Naturschauspiel entlohnt wird. An einigen Stellen wird man auch Elefanten trinken, baden sowie hin und wieder auch den Fluß queren sehen.

Zum Schluß noch ein wertvoller Tip: Es gibt mit Sicherheit viele Naturfreunde, denen es nicht genug ist, von Tiergruppe zu Tiergruppe gekarrt zu werden, um möglichst viele verschiedene Arten gesehen zu haben. Wer also längere Zeit an einem Ort weilt, der sollte sich einen Geländewagen mieten und "seine" Tiergruppe über mehrere Tage beobachten. So wird er im Laufe der Zeit einiges vertrautes an der Familie entdecken und er beginnt die einzelnen Tiere zu erkennen und zu unterscheiden. Ebenfalls bekommt der intensive Beobachter einen tieferen Einblick in das Familienleben, was einem Normaltouristen auf ewig verschlossen bleibt. So entsteht eine Vertrautheit mit den "Lieblingen", was manchem Tierfreund eine völlig neue Dimension der Tierbeobachtung erschließt.




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Shirárch 27.09.2010