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Die Informationen für diese und die nächste Rubrik "Landschaften" sind größten Teils entnommen und stellenweise zitiert aus dem Buch "Reiseführer Natur - Ostafrika" von Wally und Horst Hagen.



2. Selous Nationalpark (Tansania)

Das Selous-Wildreservat ist im Südosten Tansanias mit ungefähr 55.000 qkm größer als der Flächenstaat Niedersachsen oder der afrikansiche Staat Togo. Stiegler's Gorge nennt man diese tief eingeschnittene Schlucht des Rufiji-Flusses Er hat seinemn Namen vermutlich von Frederic Selous, einem bedeutenden Großwildjäger, der viele Tiere geschossen hat und als britischer Offizier bei den Kämpfen gegen die Deutsche Schutztruppe in 1. Weltkrieg fiel. Der Selous ist außergewöhnlich heiß und für den Tourismus aus Gründen des Wassereichtums nur begrenzt erschlossen. Auf jeden Fall sollte man mit einem Allradfahrezug unterwegs sein. Es gibt hier nur eine Regenzeit, die in den Monaten März und April ihren Höhepunkt hat. Zu diesen Zeiten ist eine Safari in diesem Gebiet nicht mehr möglich. Die jährliche Regenmenge schwankt zwischen 700 und 1000 mm.

Das Gebiet ist von zahlreichen, oft breiten flachen Flüssen durchzogen. Im Norden vereinigen sich der von Westen kommende Great Ruaha River mit dem aus dem Südwesten kommenden Ulanga River zum Rufiji-Fluß. Der Ulanga wiederum entsteht aus dem Zusammenfluß des Luwegu-Fluß mit dem Mbarangandu-Fluß.

Weite Teile des Reservates weisen sandige Böden auf; sie sind von Miombowäldern bedeckt.Pflanzen wie die Hypoxis obtusa wachsen gern auf sandigen Böden Diese für das südliche Tansania charakteristische Landschaftsform setzt sich aus Laubbäumen, meist Brachystegia-Arten, zusammen. Nach der Regenzeit, in den Monaten Juni bis August, bekommt die Miombe - wie man in Tansania kurz sagt - ihre prachtvolle Färbung. Diese kommt durch einen sehr schnellen Laubaustrieb zustande. bevor die Blätter ihr endgültiges Grün erreicht haben, durchlaufen sie Stadien mit vielen von Tag zu Tag wechselnden pastellfarbenen Rot-, Violett-, Braun- und Gelbtönen.

Die zweithäufigste Vegetationsform ist die baumbestandene Grassavanne, überwiegend im Osten des Reservates sowie in Wassernähe ausgedehnte Wälder von Borassuspalmen. Es gibt aber auchreines Grasland, stellenweise Buschgebiete und ein einigen Teilen, vor allem im Zentrum und im Südwesten des Gebietes, dichten Wald.

Dieses Reservat beherbergt eine außerordentlich reichhaltige Tierwelt. In Abhängigkeit von Regen- und Trockenzeit finden z.T. weiträumige Wanderungen vieler Pflanzenfresser statt. Große Kudus, Kuhantilopen und Ducker als Waldbewohner sind aber davon weniger betroffen als die Arten der Grassavannen, wie Zebras, Gnus, Büffel und Impalas.

Wahrscheinlich ist im Selous die größte zusammenhängende Elefantenpopulation Afrikas beheimatet. Größe, Lage und Unzugänglichkeit des Gebietes haben offenbar auch bewirkt, daß der Rückgang der Elefanten hier nicht in derselben dramatischen Geschwindigkeit vor sich geht wie in anderen Reservaten. Borassuspalmen am Sandufer des Rufiji-Fluses charakterisieren den nördlichen Selous Das große Gebiet gestattet ihnen ihre artgemäßen, weiträumigen Wanderungen.

Zum gesamten Selous-Gebiet gehört ein etwa 20.000 qkm umfassendes angrenzendes Gebiet, zu dem auch der Mikumi-Nationalpark und die Kilombero Controlled Area zurechnen sind. 1982 wurde diese Region zur "World Heritage Site" erklärt. Dieses riesige Reservat verdankt seinen guten Erhaltungszustand dem Vorkommen von 3 Arten der Tsetsefliegen, die Überträger der Schlafkrankheit und der die Rinder befallenden Nagana-Seuche sind. Tsetsefliegen sind nach wie vor aber der wirksamte Schutz für den Erhalt der afrikanischen Nationalparks und Reservate.







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Shirárch 27.09.2010