Die Informationen für diese und die nächste Rubrik "Landschaften" sind größten
Teils entnommen und stellenweise zitiert aus dem Buch "Reiseführer Natur - Ostafrika" von Wally und Horst Hagen.
1. Der Serengeti Nationalpark (Tansania)
Die Serengeti ist der größte Nationalpark Tansanias und weltweit
der bekannteste.
Mit 14.763qkm ist sie ungefähr so groß wie Schleswig-Holstein. Im Westen, dem "Korridor"
genannten Teil, der fast bis an den Viktoria-See heranreicht, liegt das Gebiet etwa
1000m über dem Meeresspiegel, nach Osten zum Kraterhochland hin erreicht die Serengeti
2000m Höhe. Die Serengeti scheint trotz sanfter Hügel bis zum Horiznt bretteben.
Hin und wieder findet man seltsame Steinhaufen in der Landschaft rumliegen. Das sind
die so genannten Inselberge oder Kopjes. Sie bestehen aus dem methamorphen
Urgestein Gneis oder Quarzit. Entstanden, oder besser gesagt sichtbar geworden, sind sie
durch die Abtragung der lockeren umliegenden Bodenschichten durch Wind, Sonne und Regen.
Die Kopjes sind so gesehen aus der Erde gewachsen. Um sie herum wachsen höhere Büsche und
Bäume als in der Umgebung. Sie sind ein beliebter Rastplatz für Löwen oder auch
Aussichtspunkt für die schlanken Geparde.
Mehrere Flüsse durchziehen die Serengeti in Richtung Viktoria-See. Entgegen der
landläufigen Meinung, Flüsse würden das Land mit Wasser versorgen, entziehen sie der
Landschaft das Wasser. Versorgt wird die Grassavanne mit den heftigen Schauern zur
Regenzeit. Ganzjährig fallen im Durchschnitt 700 - 1000mm Regen pro Quadratmeter.
Gras ist der charakteristische Bewuchs in dieser unendlich weiten Savanne. Im Osten,
weit außerhalb der Parkgrenze in Richtung Ngorongoro-Krater findet man auf den Serengeti
Plains die typische Kurzgrassavanne. Hier wachsen die von vielen Grasfressern so
sehr bevorzugten Arten wie "Red Oak Grass"", das Fingergras und Sporolobus marginatus.
Nach Westen zu schließt sich die Langgrassavanne an. Weiter nach Norden und Nordwesten
beginnen dann Büsche und Bäume die reine Grassavanne aufzulockern. Streckenweise - im
Westen und Nordwesten - finden sich Baumsavannen und geradezu Wälder von Akazien.
Entlang der Flüsse wächst stellenweise Galeriewald.
Nirgendwo auf Erden gibt es einen Platz, auf dem noch so viele Großtierarten in so
gewaltiger Kopfzahl so relativ ungestört leben wie in der Serengeti. Hauptattraktion,
wenn man dieses Naturschauspiel so nennen will, sind die Großen Wanderungen der Gnu-
und Zebraherden. Sie sind zweifelsohne die bestimmenden Faktoren im Kreislauf des Lebens.
Viele hunderttausende Tiere ziehen kreisförmig durch das gesamte Schutzgebiet und stoßen
dabei weit bis in benachbarte Regionen hinein, wie die ebenfalls sehr gut bekannte Masai
Mara. Bei ihren Wanderungen folgen die Tiere den Regenfällen und weiden so die immer
frischen Gräser ab. Meistens sind vorn die Zebras zu finden, im Anschluß daran
folgt ein kilometerlanger Pulk aus hunderttausenden von Weißbartgnus. Den Schluß
bilden die Gazellen, die die übrig gebliebenen saftigen Kurzgräser abweiden.
Begleitet werden die Grasfresser von den Räubern. Das sind die 3 Großkatzen Löwe,
Leopard und Gepard, die Hyänen, Hyänenhunde und die Schakale.
Relativ seßhaft sind Paviane, Mangusten und die Grüne Meerkatze. Die Flüsse
werden von den überaus 'niedlichen' Krokodilen
und den Flußpferden bewohnt. Natürlich fehlen auch nicht die Riesen unter den Tieren:
die Elefanten. Über 500 Vogelarten bereichern die Lüfte über der Savanne und überziehen die
Landschaft mit ihren Gesängen.
Will man in die Serengeti reisen sollte man sich eine Jahreszeit aussuchen, in der es nicht
so sehr regnet, sonst kommt es vor, daß man trotz Allradwagen in sumpfigen Straßen stecken
bleibt oder von den Regenmassen einfach 'weggespült wird'. So bieten sich die Monate April
bis August an; das ist die Zeit der großen Trockenperiode, in der die Tage auch nicht so
heiß sind. Schlecht ist der April: hier in Europa macht er was er will, in Afrika schüttet
er einfach alles aus, was er hat. So manche Straße ist dann nicht mehr befahrbar.
Ebenso ist es zu empfehlen nicht die typischen Pauschalangebote zu buchen, sondern lieber
etwas mehr Geld auszugeben und individual zu reisen. Am Ende hat man wirklich effektiv mehr
für's Geld bekommen. "Der Massentourismus bietet in vielen Programmen nur 2 Übernachtungen
in der Serengeti an. Das bedeutet, für die Tierbeobachtung ein wenig Zeit auf der Hin- und
Rückfahrt und im übrigens nur einen vollen Safaritag zu Verfügung zu haben. Das ist, als
wolle man Münchens Museen in 2 Stunden kennenlernen oder die Musik Beethovens an einem
Aussschnitt des 3. Satzes der 8. Symphonie. Um von der Serengeti mehr als nur einen flüchtigen
Eindruck zu bekommen, braucht man Tage. Denn es gilt, verschiedene Regionen aufzusuchen und
zugleich nach größeren Tierkonzentrationen Ausschau zu halten".
Die wichtigsten National- und Safariparks im Überblick:
(klicken sie auf den Namen um mehr Informationen zu erhalten)
Shirárch 27.09.2010